Nach seiner Blinddarm-OP, die mit Komplikationen verlief, kündigte Alexander Albon bereits sein Comeback beim Singapur-GP an. Doch es steht noch nicht fest, ob der Williams-Pilot das gesamte Wochenende bestreiten kann.

"Wir sind realistisch", so Albon. "Wir wissen, dass Singapur das schwierigste Rennen des Jahres ist. Dessen müssen wir uns bewusst sein, aber ich fühle mich gut und habe keine Schmerzen."

Beim ersten Freien Training am Freitag wird Albon erstmals nach seiner Operation wieder im F1-Boliden sitzen. Erst nach FP2 soll jedoch feststehen, ob er den FW44 auch am Sonntag lenken wird. "Nach den Longruns werden wir es wissen", sagt Albon am Donnerstag in Singapur. "Die Shortruns sind in diesen Autos sehr angenehm. In FP2 bekommt man erst eine Idee, wie sich das Rennen für den Körper anfühlen wird."

Der Thailänder ist jedoch überzeugt davon, dass er der enormen Hitze und Luftfeuchtigkeit beim Grand Prix von Singapur standhalten kann: "Ich fühle mich bereit und so fit, wie ich sein kann. Ich plane zu fahren und habe das Vertrauen in meinen Körper. Nichts ist ein Vergleich zum Fahren dieser Autos, aber als Fahrer wirst du sofort wissen, was dein Körper kann."

Albons harter Weg zurück zur Topform

Nachdem Albon nach seiner Blinddarm-OP wegen eines Atemstilstands auf die Intensivstation musste, stand es um ein Comeback in Singapur kurzzeitig schlecht. Der Weg zur Topform stellte sich zunächst ebenfalls als Herausforderung heraus. "Es war knifflig, weil sich meine Lunge erst erholen musste, und mein Körper nicht so leistungsfähig war", erklärt Albon.

Albon beim Training auf der Strecke in Singapur, Foto: LAT Images
Albon beim Training auf der Strecke in Singapur, Foto: LAT Images

Das Training vor dem Singapur Grand Prix ist jedoch besonders wichtig, da die Piloten ihren Körper auf die zerrenden Bedingungen vorbereiten müssen. "Ich konnte erst zu Beginn der letzten Woche wieder normal trainieren", verrät Albon. "Das Training bin ich wie einen 9-5-Job angegangen. Mit Training und Erholung. Ich habe schnell Fortschritte gemacht, nur so war das Singapur-Comeback überhaupt denkbar."

Albon: Durfte Monza-Rennen fast nicht ansehen

Albon, der das Rennen in Monza aussitzen musste, wurde beim Italien-GP von Niederländer Nyck de Vries vertreten. Der Ersatzfahrer holte auf Anhieb zwei Punkte im Williams und beeindruckte damit die Königsklasse. Weil Monza als vorteilhafteste Strecke für den FW44 gilt, hätte sich auch Albon auf das Rennen gefreut.

"Wir hatten am Freitag ein richtig gutes Auto", so der Thailänder. "Am Samstag musste ich mich dann entscheiden, ob ich riskiere zu fahren oder nicht. Es war frustrierend, aber wir haben die richtige Entscheidung getroffen."

Albon verfolgte das Rennen schlussendlich aus dem Spital. "Ich hätte eigentlich noch ein paar Tage im Koma sein sollen, aber ich bin 30 Minuten vor Rennstart aufgewacht", erzählt Albon. "Es war frustrierend anzusehen. Mein Herzschlag wurde schneller. Das Krankenhauspersonal hatte ein Auge auf mich, an einem Punkt meinten sie sogar, sie müssten das Rennen abschalten."

Trotz der verpassten Chance auf Punkte, freut sich der Williams-Pilot jedoch für de Vries: "Nyck hat einen super Job gemacht. Wir wussten, dass Monza eine gute Strecke für uns ist. Er konnte ein paar Punkte holen, was für das Team natürlich gut ist."

Singapur-Comeback kein Gesundheitsrisiko

Das Schockerlebnis Blinddarm-OP samt Atemstilstand hat Albon mittlerweile abgeharkt. "Es ist keine große Sache", meint Albon. "Ich habe ein einziges Rennen verpasst, das ist nur ein kleiner Rückschlag."

Falls sich Fans dennoch Sorgen um die Gesundheit des Thailänders machen, gibt Albon Entwarnung: "Was die OP angeht, habe ich keine Bedenken. Eher wegen meinem Körper nach der Intensivstation, aber ich wäre nicht da, wenn ich glauben würde, es sei ein Risiko."