Für Ferrari kann es beim Heimrennen in Monza eigentlich nur ein Motto geben: Siegen! Tausende von Tifosi erwarten am Sonntag nichts anderes als einen Triumph in Rot beziehungsweise Gelb, denn die Scuderia tritt zum 100-Jährigen Jubiläum der Rennstrecke im königlichen Park mit einer Sonderlackierung und speziellen Fahreroveralls an. Charles Leclerc ist angetan von seiner neuen Kluft: "Ich mag es. Es ist ein bisschen eigenartig mich so zu sehen, aber für ein Rennen finde ich es richtig cool."

Weniger begeistert ist der Monegasse beim Ausblick auf die sportlichen Chancen für die Heimmannschaft: "Ich denke das wird ein schwieriges Wochenende, zumindest auf dem Papier sieht es so aus. Wir erwarten, dass Red Bull stärker sein wird. Die Streckencharakteristik passt nicht zu unserem Auto." Teamkollege Carlos Sainz ist ebenfalls besorgt, besonders da das Team schon in Spa nicht besonders erfolgreich mit der Monza-Konfiguration experimentierte: "Wir hatten ein recht schwieriges Wochenende in Spa, als wir den Heckflügel mit wenig Abtrieb probiert haben."

Im 'Temple of Speed' von Monza zählt Topspeed vor Kurvengeschwindigkeit und genau das macht Leclerc Sorgen: "Wir sind langsamer auf den Geraden und scheinen in den Kurven etwas schneller zu sein. Aber auf der Strecke hier wird das nicht genug sein, um den Nachteil zu kompensieren." Im letzten Rennen in Zandvoort fiel Ferrari sogar hinter Mercedes zurück. Zu den Silberpfeilen konnte der Ferrari-Hoffnungsträger keine Prognose anbieten: "Der Vergleich mit Mercedes ist sehr schwierig. Da sind wir uns nicht im Klaren, das ist sehr schwer vorherzusagen."

Für Sainz hat Ferrari noch eine Menge Arbeit vor sich: "Wir müssen Spa erst noch verstehen, das war auch Teil unserer Probleme in Zandvoort. Der Freitag und FP3 werden wichtige Sessions werden, um Dinge am Auto zu testen." Für dieses Testprogramm könnte jedoch auch das Wetter Probleme bereiten, denn zumindest am Freitag könnte es sehr wahrscheinlich nass werden.

Motorenstrafe: Sainz schon vor dem Start aus dem Rennen um den Sieg

Abgesehen von der Befürchtung mangelnder Konkurrenzfähigkeit, könnte es für den Spanier beim Heimspiel doppelt dick kommen. Bei seinem Ferrari steht höchstwahrscheinlich ein Motorenwechsel an, der ihn an Ende der Startaufstellung befördern würde. Sainz hofft daher auf eine ähnliche Strafenflut, wie in Belgien: "Wenn wir uns dafür entscheiden, den Motor zu wechseln, dann sind es hoffentlich auch so viele andere wie in Spa, sodass wir nicht von P20, sondern P16 oder P15 starten." Sainz Hoffnung scheint sich nach aktuellem Stand zu erfüllen. Neben einigen weiteren Piloten, wird unter anderem auch Lewis Hamilton aufgrund einer Motorenstrafe von ganz hinten Starten müssen. Wie es in Sachen Strafversetzungen genau aussieht, könnt ihr unserem Artikel entnehmen:

Damit bleibt vermutlich nur noch Charles Leclerc als realistische Option für einen Heimsieg übrig. Trotz der schlechten Prognosen zieht der Monegasse etwas Hoffnung als der bisherigen Saison: "Wir hatten dieses Jahr einige gute und schlechte Überraschungen, also wird es hier hoffentlich eine gute und wir wachsen über uns hinaus." Die Tifosi würden sich wohl nichts sehnlicher wünschen.