Daniel Ricciardo steht nach seiner verfrühten Vertragsauflösung mit McLaren vor einem Scherbenhaufen. Die besten Cockpits in der Formel 1 sind bereits besetzt und bei Alpine stehen nach Ricciardos unrühmlichen Abschied 2020 andere auf dem Zettel. Die einzigen noch offenen Startplätze für die Formel-1-Saison 2023 befinden sich bei Hinterbänkler-Teams. Wo geht es also hin für den Honey Badger?

Ricciardo stellte im Rahmen des GP-Wochenendes in Zandvoort jedenfalls klar: Die Königsklasse genießt immer noch Priorität, ein Wechsel in eine andere Serie sei demnach kaum denkbar.

Daniel Ricciardo: Nur die Formel 1 ist interessant

"Mein Mindset ist: Ich bin ein Formel-1-Fahrer. Um ehrlich zu sein, ist es die einzige Art von Racing, für die ich mich im Moment wirklich interessiere", unterstrich Ricciardo. Seine Karriere in der Königsklasse werde er deshalb nicht aufgeben. "Falls ich nächstes Jahr nicht im Grid bin, werde ich mit Sicherheit versuchen einen Weg zu finden, 2024 dort wieder zu sein. Ich würde in keiner anderen Serie fahren (wollen)", so der 33-Jährige

Notfalls ist sich der Honey Badger auch nicht zu schade, über die Rolle eines Test- oder Ersatzfahrers wieder seinen Weg zurück in ein Vollzeit-Cockpit zu finden. "Ich stehe diesem Szenario sehr offen gegenüber. Es gibt einige Vor- und Nachteile, die damit einhergehen", sagte der noch bei McLaren unter Vertrag stehende Pilot. "Es ist nicht so, dass ich zu stolz für eine Reserverolle wäre", betonte er.

Ricciardo vertröstet: Zukunftsgedanken nach Monza

Eine genauere Beschreibung zu seinen Zukunftsplänen kann Ricciardo aber nicht anbieten. Das liegt am dichten Zeitplan im Formel-1-Kalender. Ricciardo will sich erst nach dem Ende des Tripleheaders Gedanken über seine Zukunft machen und die Angebotslage sondieren. "Ich denke nicht, dass ich eine umgehende Entscheidung treffen muss, nach dem Tripleheader werde ich mich mit meinem (Management-) Team zusammensetzen", kündigte er an.

Noch sei aber der McLaren-Abschied zu nahe, um eine nüchterne Entscheidung zu treffen. "Im Moment ist alles noch ein bisschen zu emotionsgeladen, deshalb werde ich mir das anschauen, sobald der Tripleheader vorbei ist."

Für ein Jahr als Testfahrer oder sogar ein Sabattical, also eine Saison ohne Renneinsätze, spricht hingegen der im Moment besonders hohe Reisestress, den die Königsklasse mit sich bringt. "Es hätte seine Vorteile, etwas mehr Freizeit zu haben. Die letzten 18 Monate waren sehr anstrengend. Ein bisschen Zeit außerhalb des Sports würde guttun", argumentierte der achtfache GP-Sieger.