Haas ist in dieser Formel-1-Saison wieder zurück im Mittelfeld-Kampf, nachdem man das Vorjahr von vornherein abgeschenkt hatte. Die Punkteausbeute von 34 Zählern in der ersten Saisonhälfte konnte sich für das ehemalige Nullpunkte-Team sehen lassen. In Spa sind Mick Schumacher und Kevin Magnussen aber wieder ganz hinten angekommen. Nur ein einmaliger Ausrutscher?

Für Schumacher war die Ausgangslage, nachdem Haas an diesem Wochenende freiwillig die Motorstrafe gezogen hatte, sowieso schon düster. Obwohl er Q2 erreichte, musste Schumacher vom letzten Platz aus ins Rennen gehen.

Schumacher: Hatten mehr erwartet

Nachdem er in der Startphase von Zwischenfällen und den aus der Box startenden AlphaTauris profitierte, wurde der Haas-Pilot schnell wieder ganz nach hinten durchgereicht. Bis zum Rennende blieb Schumacher damit ziemlich einsam auf der vorletzten Position, nur Nicholas Latifi war nach seinem Unfall und einem späten Boxenstopp noch weiter hinten.

Haas hatte bereits vor diesem Wochenende angekündigt, dass man damit kalkuliere in Spa und Monza mehr Probleme zu haben. Doch damit, dass man so wenig Konkurrenzfähigkeit an den Tag legen würde, war laut Schumacher doch nicht zu rechnen. "Wir wussten, dass wir nicht die Pace haben, aber dennoch hätten wir gehofft, dass etwas mehr dabei rauskommt", sagte der ehemalige Formel-2-Champion.

Vor allem am Restart habe ihn das heutige Rennen sehr an das letzte Jahr erinnert, wo Haas auf so gut wie jeder Strecke chancenlos war. "Mir fehlte der Topspeed. Zwei Autos sind am Restart an mir fast einfach vorbeigefahren", erklärte er.

Einziger Wermutstropfen: Nach der Farce im Vorjahr konnte der Sohn des siebenfachen Spa-Siegers Michael Schumacher endlich auch ein echtes Rennen in Spa-Francorchamps absolvieren. "Spa ist wunderschön zu fahren und jetzt kann man auch sagen, dass ich mein erstes Rennen hier gefahren bin", tröstete er sich.

Magnussen: Spa passt nicht zum Haas

Bei Teamkollege Kevin Magnussen lief es kaum besser. Mit Startplatz 12 rechnete er sich um einiges mehr aus als sein Stallkamerad. Doch auch für ihn wurde es im Ziel nur der 18. Rang, was der Däne aber gelassen zur Kenntnis nahm: "Wir hatten eine Vorstellung davon, dass es kein starkes Wochenende sein wird. Diese Strecke passt einfach nicht zu unserem Auto"

Das große Problem des Haas ist der starke Luftwiderstand des VF-22. Im Vergleich zur Konkurrenz geht deshalb viel Zeit in Highspeed-Passagen verloren. Ein Problem, das man auch bis zum Saisonende mangels Upgrades nicht lösen können wird. Günther Steiner kündigte deshalb bereits vor Monaten an, dass die Rennen in Spa und Monza für Haas sehr schwierig werden würden.

Der erste Teil dieser Prophezeiung hat sich nun erfüllt, in zwei Wochen steht dann Monza an. Davor gibt es aber noch den GP in Zandvoort, dort rechnet sich Haas mehr aus. Höhere Flügeleinstellungen kaschieren die Topspeed-Schwäche des VF-22, Punkte könnten also wieder im Bereich des Möglichen sein.