Sebastian Vettel gab am Donnerstag via Social Media bekannt, dass nicht nur sein Engagement bei Aston Martin mit Ablauf der Saison zu Ende gehen wird, sondern auch seine Formel-1-Karriere im Allgemeinen. Damit wird er mit (bis dato) 53 Siegen, 122 Podestplätzen, 57 Pole-Positions und 38 schnellsten Rennrunden als einer der erfolgreichsten deutschen Motorsportler in die Geschichte des Sports eingehen.

Sebastian Vettel hinterlässt riesige Lücke - nicht nur sportlich

Sebastian Vettel und Mick Schumacher sind mehr als nur Fahrerkollegen. Seit dem Einstieg Schumachers in die Formel 1 gilt der Odenwälder auch als Mentor und Freund von Mick. Wie nahm der Haas-Pilot dessen Rücktritt nun auf? "Er wird definitiv eine riesige Lücke hinterlassen. Und damit meine ich nicht nur die Rennfahrerseite. Was ich wirklich vermissen werde, ist, dass ich ihn nicht mehr einfach besuchen und mit ihm zum Essen gehen kann."

Vettel hat Schumacher am Donnerstagmorgen per Textnachricht über seinen Ausstieg aus der Königsklasse informiert. Der Ferrari-Junior war darüber aber erstaunlicherweise nicht so überrascht, wie man vielleicht hätte glauben können. "Ich kenne Seb ziemlich gut. Es gibt eine Menge anderer Dinge, die er machen möchte. Wenn er das Gefühl hat, dass jetzt die richtige Zeit dafür ist, sollte er das auch. Manchmal ist es einfach eine Frage des Bauchgefühls."

Vettel hat Lawine losgebrochen, die jetzt immer größer wird

Es dürfte wohl kaum jemandem entgangen sein, dass Vettel in den letzten Jahren auch abseits der Rennstrecke ziemlich aktiv war. Die Liste der Projekte, Aktionen und politischen Einstellungen für die er sich stark gemacht hat, ist mittlerweile schon zu lang, um sie hier aufzuzählen. Bleibt Lewis Hamilton nun also allein mit seiner starken gesellschaftspolitischen Einstellung im Fahrerlager zurück? Schumacher glaubt das nicht. In seinen Augen hat Vettel mit seinem unkonventionellen Denkstil auch andere Fahrer nachhaltig beeinflusst. "Er hat eine Lawine losgetreten, die jetzt immer größer wird - und die hat auch die anderen Fahrer erfasst."

Bei aller Enttäuschung Schumachers über den Rücktritt seines bisherigen Mentors in der Formel 1, zeigt der Deutsche aber auch Verständnis. So erinnert er sich bei dieser Gelegenheit auch an seine eigene Kindheit und den Tag, an dem sein Vater, Michael Schumacher, den gleichen Schritt tat: "Hätte ich ihn gerne noch drei Jahre länger in der Formel 1 gesehen? Wahrscheinlich schon. Aber das ist nicht meine Sache, mich da einzumischen oder ihm Ratschläge zu erteilen. Ich sehe das nämlich auch aus der Kinder-Perspektive... Als mein Vater aufgehört hat, Rennen zu fahren, war das so schön für uns, ihn zuhause zu haben. Ich bin sicher, dass seine Kinder auch sehr froh sein werden."

Vettel tritt zurück! Formel 1 passt nicht mehr zu mir!: (09:38 Min.)

Mick Schumacher als Vettel-Nachfolger bei Aston Martin?

Wenn sich Vettel einen Nachfolger aus dem Formel-1-Feld aussuchen könnte, wäre seine Wahl klar: er würde natürlich nur allzu gerne seinen Freund und Schützling Mick Schumacher bei Aston Martin sehen. "Ich habe eine hohe Meinung von Mick, aber ich bin da natürlich nicht ganz objektiv, weil ich ihm sehr nahe stehe", gab Vettel zu. "Aber ich glaube, dass er ein toller Fahrer ist, der immer weiter lernt, wenn andere schon keine Fortschritte mehr machen."

Entsprechend habe Schumacher seine Qualitäten, aber eben noch nicht so viel Erfahrung in der Königsklasse des Motorsports. 2022 ist erst seine zweite Saison in der Formel 1. "Es ist nicht meine Entscheidung", betonte Vettel. "Aber wenn man mich fragt, werde ich meine Meinung dazu sagen und mich nicht zurückhalten, aber am Ende ist es ihre Entscheidung." Welche Fahrer sonst als Nachfolger von Sebastian Vettel bei Aston Martin gehandelt werden, verraten wir euch in unserem Artikel.