Kurz vor der Sommerpause gibt es in der Formel 1 noch einmal spannende Technik-Updates zu bestaunen. Haas zeigt in Ungarn erstmals das groß angekündigte erste und letzte Update der Saison 2022. Doch Aston Martin stiehlt den US-Amerikanern mit einer innovativen Lösung die Schau.

Die Aston-Ingenieure haben die Regeln genau gelesen und einen Weg gefunden, dem Heckflügel eine Art Endplatte zu bescheren. Klassische Heckflügelendplatten, die über die Flügelprofile hinausragen, sind seit der Saison 2022 verboten.

Aston Martin packt beim AMR22 in Ungarn einen Heckflügel-Trick aus, Foto: Motorsport-Magazin.com
Aston Martin packt beim AMR22 in Ungarn einen Heckflügel-Trick aus, Foto: Motorsport-Magazin.com

Am AMR22 bekommt zumindest das untere Heckflügelblatt eine ganz spezielle Endplatte. Um die Konstruktion Reglement-konform auszuführen, nimmt die Endplatte nach oben hin in ihrer Decke extrem zu.

Durch eine Endplatte funktioniert der Flügel deutlich effizienter. Er kann durch gezielte Wirbel mehr Abtrieb bei weniger Luftwiderstand erzeugen. Um kein böses Erwachen zu erleben, hat Aston Martin bei dem Update eng mit der FIA zusammengearbeitet und von der Behörde grünes Licht erhalten.

Der neue Aston-Martin-Heckflügel aus der Nähe, Foto: Motorsport-Magazin.com
Der neue Aston-Martin-Heckflügel aus der Nähe, Foto: Motorsport-Magazin.com

Eigentlich wollte das Team im 1. Training Aerodynamik-Messungen mit der neuen Konstruktion vornehmen und die Autos mit unterschiedlichen Spezifikationen testen. Allerdings meldete die FIA Sicherheitsbedenken bei den Aero-Messgeräten bei mehreren Teams.

Die Befestigung, die bei Testfahrten zu Beginn des Jahres noch erlaubt war, darf nun nicht mehr verwendet werden. Aston Martin fährt deshalb ohne Messgeräte hinter dem Heckflügel. Dafür kommen Sebastian Vettel und Lance Stroll in den Genuss der neuen Spezifikation.

Haas bringt in Ungarn endlich großes Update

Mit viel Spannung wurde auch das Update von Haas erwartet. Der US-amerikanische Rennstall hatte das Update mehrfach verschoben. In Ungarn feiert das große Paket nun Premiere - zumindest an einem Auto. Kevin Magnussen bekommt aufgrund der besseren Platzierung in der Weltmeisterschaft die neuen Teile. Die Produktion schaffte es nicht, genügend Teile für zwei Autos bereitzustellen.

Der Haas VF-22 rückt in Ungarn mehr in Richtung Ferrari, Foto: Motorsport-Magazin.com
Der Haas VF-22 rückt in Ungarn mehr in Richtung Ferrari, Foto: Motorsport-Magazin.com

Insgesamt sieben Bereiche des VF-22 wurden überarbeitet: Unterboden, Venturi-Einlässe, Unterbodenkante, Motorabdeckung, Kühlrippen, Hinterachse und die hinteren Bremsbelüftungen sind neu.

Am auffälligsten sind dabei die Änderungen an Kühlrippen und Motorabdeckung. Der Haas rückt mit dem Update noch näher an den Ferrari, weil das Becken zwischen Motorabdeckung und Seitenkasten deutlich ausgeprägter ist als zuvor.

Der Haas-Unterboden in der Nahaufnahme, Foto: mo
Der Haas-Unterboden in der Nahaufnahme, Foto: mo