233 zu 170. Dabei handelt es sich nicht etwa um den Blutdruck von Ferrari-Teamchef Mattia Binotto nach dem Unfall von Charles Leclerc beim Frankreich-GP, sondern um den WM-Stand in der Formel-1-Weltmeisterschaft nach 12 von 22 Rennen. 233 für Max Verstappen, 170 für Charles Leclerc. Bei 63 Punkten Vorsprung in noch zehn verbleibenden Rennen scheint der Titel fast schon entschieden.

Verstappen braucht nur noch einen Sieg, dann kann Leclerc die WM gar nicht mehr aus eigener Kraft gewinnen. Kurzum: Ferrari ist schon fast auf Mithilfe von Red Bull angewiesen. Statt hohem Blutdruck hat Mattia Binotto aber hohe Erwartungen: "Kann Red Bull und Max etwas passieren, wie es ihnen, und uns, schon passiert ist? Vielleicht. Aber darauf zählen wir nicht. Es gibt jedoch keinen Grund, warum wir nicht von jetzt bis zum Ende zehn Rennen gewinnen können."

Ferrari mit Ansage: Doppelsieg in Ungarn!

"Es gibt viele Gründe, weshalb wir nach Frankreich positiv sein sollten", erklärt Binotto und schickt gleich die nächste Kampfansage hinterher: "Wir wollen in Ungarn nicht nur einen Sieg einfahren, sondern einen Doppelsieg!"

"Wir hatten ein gutes Wochenende", konstatiert der Italiener. "Das Auto war sehr konkurrenzfähig. Charles stand auf Pole und hat das Rennen angeführt. Wir waren auch beim Reifenabbau besser als Red Bull. Max musste wegen Reifenabbau stoppen, wir konnten den Stint ausdehnen."

Charles Leclerc baute in Frankreich einen schwerwiegenden Crash, Foto: LAT Images
Charles Leclerc baute in Frankreich einen schwerwiegenden Crash, Foto: LAT Images

"Das alles zeigt, dass das Auto gut ist und sanft zu den Reifen", so Binotto, der nach dem Fahrfehler von Leclerc auch seine Wagenlenker lobt: "Dazu machen auch unsere Fahrer einen guten Job. Wir reisen aus Le Castellet mit voller Zuversicht ab - sowohl bei unserem Paket als auch bei unseren Fahrern."

Was den Ferrari-Boss für Ungarn besonders optimistisch stimmt? "Es wird dort auch wieder sehr heiß. Reifenmanagement, Reifenabbau und das Überhitzen werden dort sehr wichtig. Das ist sehr ähnlich zu Le Castellet. Es gibt viele Gründe, weshalb wir gut gelaunt sein sollten."

Auch beim Blick auf die WM-Tabelle bleibt Binotto ruhig: "Ich wusste vor diesem Wochenende noch nicht einmal, wie viele Punkte wir hinten langen. Es ist komplizierter, aber nicht unmöglich. Und wenn wir es noch schaffen, wäre es dann umso schöner. Wir müssen uns aber weiter auf jedes einzelne Rennen fokussieren. Am Ende der Saison zählt jedes Rennen wie das andere, da wird zusammengezählt."