Die Teamduelle nach dem Frankreich GP der Formel 1: Nach jedem Rennen liefert Motorsport-Magazin.com 2022 wieder den Statistik-Vergleich zwischen allen Teamkollegen. Wer gibt im Qualifying den Ton an, wer ist im Rennen stärker? Alle Teamduelle aufgeschlüsselt.
Für die Berechnung des durchschnittlichen Rückstandes im Qualifying wird das letzte gemeinsame Segment herangezogen.

Das Red-Bull-Duell Verstappen vs. Perez in Frankreich, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com
Das Red-Bull-Duell Verstappen vs. Perez in Frankreich, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com

Red Bull:
Max Verstappen hatte nie die Qualifying-Pace gegen Ferrari und fand sich damit ab. Relativ zum Teamkollegen war er auf eine Runde trotzdem klar schneller. Im Rennen trieb er den WM-Gegner in einen Fehler und konnte dann im Cruise-Modus ins Ziel fahren. Sergio Perez brauchte lange, um ein gutes Setup zu finden, sah im Rennen allerdings schwach aus. Mit Lewis Hamilton konnte er nicht mithalten, und von George Russell ließ er sich nach Verwirrung beim späten VSC vom Podium verdrängen.

Das Mercedes-Duell Hamilton vs. Russell in Frankreich, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com
Das Mercedes-Duell Hamilton vs. Russell in Frankreich, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com

Mercedes:
Lewis Hamilton musste in Frankreich in FP1 zwar Formel-E-Pilot Nyck de Vries ins Auto lassen, aber das schien ihn überhaupt nicht aus dem Tritt zu bringen. Top-Qualifying, Top-Rennen, Potential des W13 maximiert. George Russell tat sich mit der nach wie vor defizitären Qualifying-Pace etwas schwerer, bemühte sich dafür aber im Rennen redlich, Sergio Perez im vermeintlich stärkeren Red Bull zu bezwingen, was ihm fast mit einem aggressiven Manöver, und final dann mit einem perfekten VSC-Restart gelang. Statistisch liegen die beiden nach 12 Rennen noch immer extrem eng beieinander.

Das Ferrari-Duell Leclerc vs. Sainz in Frankreich, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com
Das Ferrari-Duell Leclerc vs. Sainz in Frankreich, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com

Ferrari:
Charles Leclerc lieferte die übliche perfekte Qualifying-Performance ab. Nur spielte das keine Rolle, denn unter dem Druck von Max Verstappen warf er nach nur 17 Runden das Auto weg. Carlos Sainz spielte im Qualifying bloß den Windschattenhelfer, da er eine Motorstrafe hatte (Qualifying wird nicht gewertet). Trotzdem sei festzuhalten, dass er in Frankreich richtig schnell aussah. Vielleicht sogar erstmals auf einem Level mit Leclerc, der Probleme hatte, die Reifen eine Runde lang am Leben zu halten. Auch im Rennen war Sainz stark, Pech mit der Strategie verhinderte einen Kampf ums Podium.

Das Alpine-Duell Alonso vs. Ocon in Frankreich, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com
Das Alpine-Duell Alonso vs. Ocon in Frankreich, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com

Alpine:
Fernando Alonso kommt 2022 immer besser in Fahrt. An seinem Frankreich-Wochenende gibt es eigentlich nichts auszusetzen. Im Qualifying noch hinter McLaren, setzte er sich mit einem richtig starken Start vor Lando Norris und blickte nie zurück. Esteban Ocon beklagte sich nach einem mageren Qualifying, dass etwas am Auto nicht stimmen müsse, doch im Rennen sah es deutlich besser aus, auch wenn er in der ersten Runde Yuki Tsunoda rammte. Dank starker Alpine-Pace konnte er auch Ricciardo abfangen, nur das Qualifying-Defizit zu Alonso wiegt schwer.

Das McLaren-Duell Norris vs. Ricciardo in Frankreich, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com
Das McLaren-Duell Norris vs. Ricciardo in Frankreich, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com

McLaren:
Lando Norris fuhr in Frankreich ein weiteres fehlerloses Wochenende, nur fehlte dem McLaren die Rennpace, um gegen Fernando Alonso zu kämpfen. Diese Erfahrung machte auch Daniel Ricciardo, der eigentlich das ganze Wochenende deutlich knapper dran war an Norris, nur am Rennende dann seine Reifen bei dem Versuch verheizte, den schnelleren Esteban Ocon hinter sich zu halten.

Das Aston-Martin-Duell Vettel vs. Stroll in Frankreich, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com
Das Aston-Martin-Duell Vettel vs. Stroll in Frankreich, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com

Aston Martin:
Sebastian Vettel unterstrich seine 2022 meist starke Qualifying-Form relativ zum Teamkollegen - nur ist der Aston Martin auf eine Runde nach wie vor kein gutes Auto. Auf der ersten Runde wurde er jedoch von einem Unfall vor ihm und von einem aggressiven Lance Stroll ausgebremst. Den Rest des Rennens verbrachte er hinter Stroll, machte lange Druck, fand aber mangels signifikantem Pacevorteil keinen Weg vorbei.

Das AlphaTauri-Duell Gasly vs. Tsunoda in Frankreich, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com
Das AlphaTauri-Duell Gasly vs. Tsunoda in Frankreich, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com

AlphaTauri:
Pierre Gasly hatte im Qualifying keinen Plan, wo das Handling hin verschwunden war. Platz 16 gegen Platz 8 von Yuki Tsunoda sieht allerdings dramatischer aus, als es ist. Der Kampf um den Q2-Einzug wurde im Hundertstelbereich geführt. Tsunoda machte keinen Fehler, und zeigte sich mit einem Q3-Auftritt trotzdem stark. Sein Rennen endete, nachdem er in der ersten Runde von Esteban Ocon gedreht wurde. Mit schwerem Schaden quälte er sich noch ein paar Runden, dann gab er auf. Gasly konnte von weiter hinten mit mäßiger Pace nichts ausrichten.

Das Williams-Duell Albon vs. Latifi in Frankreich, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com
Das Williams-Duell Albon vs. Latifi in Frankreich, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com

Williams:
Alex Albon war einmal mehr in jederlei Hinsicht der schnellere des Fahrerduos. Trotz einem Dreher auf seiner letzten Q1-Runde hatte er deutlichen Vorsprung, doch der Williams ist im Renntrimm weiter zu langsam. Albon verheizte seine Reifen beim Versuch, den Anschluss zu halten. Nicholas Latifi war jedoch, das muss fairerweise gesagt werden, im Rennen passabel unterwegs, wenn auch nicht auf Albon-Niveau. In einem 50/50-Rennunfall mit Kevin Magnussen machte er sich dann das Auto kaputt und gab auf.

Das Alfa-Romeo-Duell Bottas vs. Zhou in Frankreich, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com
Das Alfa-Romeo-Duell Bottas vs. Zhou in Frankreich, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com

Alfa Romeo:
Valtteri Bottas sorgte am Donnerstag mit Hut und Interviews für Lacher, das war es dann mit seinem Wochenende. Alfa war erneut schwach, Bottas dementsprechend chancenlos. Guanyu Zhou hatte noch größere Probleme, und machte sich sein Leben noch schwerer, als er Mick Schumacher abräumte. Am Ende war alles irrelevant, als er mit Power-Unit-Problem ausrollte. Schon der fünfte Ausfall seiner Saison.

Das Haas-Duell Schumacher vs. Magnussen in Frankreich, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com
Das Haas-Duell Schumacher vs. Magnussen in Frankreich, Foto: LAT Images/Motorsport-Magazin.com

Haas:
Mick Schumacher hatte sich deutlich mehr Hoffnungen gemacht, patzte aber bei den Track Limits auf der letzten Q1-Runde und verabschiedete sich in die vorletzte Startreihe. Kevin Magnussen fuhr trotz Motorstrafe ein sensationelles Qualifying, was ihm nur nichts nutzte - er hätte Schumacher Windschatten geben sollen. Nach dessen Ausfall war das irrelevant. Beide Fahrer starteten aus den letzten zwei Reihen stark ins Rennen, doch ein früher Stopp wurde durch das Safety Car zum Fiasko. Schumacher wurde später noch von Zhou abgeräumt, Magnussen kollidierte mit Latifi.