Rieseiger Rückschlag für Charles Leclerc und Ferrari beim Frankreich GP auf dem Circuit Paul Ricard. In Runde 18 verliert der Monegasse in Kurve 11 sein Heck, dreht sich von der Strecke und schlägt in der Folge frontal in die Streckenbegrenzung ein. Das Rennen war für den Franzosen damit in Führung liegend gelaufen und damit jegliche Chance auf den Sieg.

Auch wenn sofort viele Seiten über einen technischen Grund für den Ausfall spekulierten, nahm Charles Leclerc die Kollision nach dem Rennen auf seine Kappe. "Ich performe seit Saisonbeginn auf dem besten Level meiner Karriere, aber wenn diese Fehler passieren, gibt es keinen Grund dafür, auf diesem hohen Level zu fahren", so die Worte des enttäuschten Monegassen nach seinem Ausfall. "Ich hatte heute die Pace das Rennen zu gewinnen. Das ist sicher."

Leclerc nimmt Fehler auf sich: Kein technischer Defekt!

Der Frust war Charles Leclerc unmittelbar nach der Kollision anzumerken. Am Boxenfunk ist das Atmen des Ferrari-Piloten zu hören, ehe er einen frustrierten Schrei von sich lässt. "Es tut natürlich weh, viel mehr muss ich dazu nicht sagen", so Leclerc bei Servus TV.

Zum Zeitpunkt des Unfalls war Leclerc auf dem ersten Platz unterwegs. Max Verstappen, der bisher keinen Weg am Monegassen vorbeifand, war kurz zuvor für frische harte Reifen an die Box gefahren, während Leclerc auf der Strecke blieb. Auf alten Mediums brach das Heck Ferraris in Kurve elf aus.

Doch was führte zu dem Unfall? Nach der Kollision gab es Vermutungen, es gebe einen Zusammenhang mit der den technischen Problemen, die bereits in Österreich aufgetreten waren. Dort war das Gaspedal immer wieder steckengeblieben.

Charles Leclerc streitet aber ab, dass der Unfall auf technisches Gebrechen zurückzuführen ist. "Nein, ein [mechanisches Problem] war es nicht. Zumindest wüsste ich noch nichts davon, falls es so ist. Es sieht aber nicht danach aus. Es war einfach ein Fehler", setzt Leclerc den Spekulationen ein Ende.

Charles Leclerc kollidierte in Kurve 11 mit der Streckenbegrenzung, Foto: LAT Images
Charles Leclerc kollidierte in Kurve 11 mit der Streckenbegrenzung, Foto: LAT Images

Auch Ferrari-Teamchef Mattia Binotto bestätigt die Aussagen seines Piloten. "Es war einfach ein Fehler, wie er passieren kann", so Binotto gegenüber Servus TV. "Sowas kann passieren. Genauso wie Zuverlässigkeitsprobleme."

Dabei hat Charles Leclerc auch versucht, dass Rennen nach der Kollision noch weiterzufahren. Der Rückwärtsgang des Monegassen hat offenbar aber nicht auf das Gaspedal reagiert, weshalb sich Leclerc nicht aus der Situation befreien konnte. "Zunächst sollte ich das Auto aber nicht in die Wand setzen und dann sollte es besser funktionieren."

Verstappen siegt, Leclercs WM-Chancen am Verschwinden

Charles Leclerc kann sich nach dem Ausfall in Frankreich zwar auf dem zweiten Platz in der WM-Wertung halten, der Rückstand auf den Führenden Max Verstappen beträgt nun allerdings ganze 63 Punkte. Die Lücke zwischen den beiden war in der bisherigen Saison damit noch zu keinem Zeitpunkt größer.

"Ich muss diese Fehler in der zweiten Saisonhälfte in den Griff bekommen, wenn ich Weltmeister werden will", betont der Ferrari-Fahrer. Leclerc ist sich seinen schwindenden WM-Chancen allerdings bewusst: "Ich glaube, dass es bis zum Ende gehen wird und dann werden wir alles zusammenzählen. Es sieht aber natürlich nicht großartig aus."

Neben zwei technisch bedingten Ausfällen in diesem Jahr übernimmt Leclerc auch selbst Verantwortung für diese Situation. Auch in Imola hatte er durch einen Fahrfehler Punkte liegengelassen: "Wenn am Ende des Jahres 32 Punkte für die Weltmeisterschaft fehlen, dann weiß ich, dass sie von mir kommen."