In Kanada, Silverstone und Österreich war immer schon im ersten Teil des Qualifyings Endstation für Sebastian Vettel. Nun schaffte es der Heppenheimer endlich wieder eine Runde weiter. Qualifiziert auf P14 startet er aufgrund von Motorenstrafen bei Carlos Sainz und Kevin Magnussen den Großen Preis von Frankreich von Startplatz 12 aus. Geht es für den Aston-Martin-Piloten endlich wieder in die richtige Richtung? Alle News zur Formel 1 heute in Frankreich gibt es im Liveticker.

Sebastian Vettel: P14 war heute das Maximum

"Ich habe alles versucht, was möglich war. Es war wichtig, endlich wieder einmal aus Q1 weiterzukommen", meinte ein erleichterter Sebastian Vettel nach dem Qualifying. "Leider war das dann heute unser Maximum." Theoretisch wäre für den Deutschen noch mehr möglich gewesen. Denn: Auf seiner schnellen Runde schlich sich ein Fehler in der letzten Kurve ein. "Aber das hat mich keine Zehntel gekostet. Positionstechnisch hat das keinen Unterschied gemacht", so Vettel. Der vor ihm platzierte Valtteri Bottas war 0,224 Sekunden schneller.

Sebastian Vettel im Aufwind?, Foto: LAT Images
Sebastian Vettel im Aufwind?, Foto: LAT Images

Sebastian Vettel hat als viermaliger Weltmeister naturgemäß andere Ansprüche als ein Start von P14 (beziehungsweise P12) aus. "Als 14. kann man keine Sprünge an die Decke machen", sagt Vettel. "Aber da muss ich jetzt durch!" Er sei einerseits zufrieden mit dem Ergebnis, andererseits wolle er natürlich weiter nach vorne. "Wir werden im Rennen sehen, was möglich ist!" Die Rennpace seines AMR22 sei laut Vettel 'normalerweise ganz okay'.

Neuer Unterboden für Sebastian Vettel zu spät

Aston Martin tut sich insgesamt als Team 2022 schwer im Qualifying. Teamkollege Lance Stroll kam nicht über P17 (P15) hinaus. "Im Vergleich zu anderen haben wir nicht den Luxus, uns etwas warmfahren zu können. Wir müssen gleich zeigen, was in uns steckt und danach kommt eben nicht mehr so viel", erklärt Sebastian Vettel die Schwierigkeiten seines Teams.

Ein neuer Unterboden für Sebastian Vettel in FP3, Foto: Motorsport-Magazin.com
Ein neuer Unterboden für Sebastian Vettel in FP3, Foto: Motorsport-Magazin.com

Relativierend kam hinzu, dass der Deutsche erst spät im 3. Freien Training einen neuen Unterboden bekam. Mit dem er sich erst zurechtfinden musste: "Das war schwierig, die Balance war danach ein bisschen anders." Warum erst so spät? Der Unterboden sei beim Zoll steckengeblieben. Dass er aufgrund von Problemen an seinem Boliden im Training nur elf Runden fahren konnte, war sicher auch nicht hilfreich. Darunter kein einziger Lauf auf dem Soft-Reifen, der dann im Qualifying zum Einsatz kam.

Aston Martin mit Reifen-Vorteil auf der Siegesspur?

Wie stehen nun die Chancen für Aston Martin im Rennen? "Wenn wir gut ins Rennen kommen, können wir vielleicht einen Unterschied machen", meinte Sebastian Vettel. Die Temperatur spielt wie bei anderen Fahrern auch bei ihm eine Rolle, aber eine etwas andere: "Ich hoffe, dass es sehr heiß wird und jeder mit den Reifen kämpft!" Der Reifenverschleiß sei bei Aston Martin nicht so dramatisch und dadurch erhofft sich Vettel einen Vorteil.

"Wenn wir das Setup und die aerodynamische Balance richtig hinbekommen, dann können wir durchstarten", gibt der 35-Jährige eine Einschätzung ab. Durchstarten will der Heppenheimer auch weiterhin in der Formel 1. In der Donnerstags-Pressekonferenz gab er eine klare Absicht ab, auch nach 2022 weiterhin in der Königsklasse des Motorsports fahren zu wollen. Ein gutes Ergebnis am Circuit Paul Ricard schadet bei anstehenden Vertragsverhandlungen sicher nicht.