Das Frankreich-Wochenende läuft für Mick Schumacher alles andere als optimal. In allen Trainings-Sessions musste er sich mit den hinteren Plätzen zufriedengeben und im Qualifying folgte dann die nächste Hiobsbotschaft. Kurz vor Ende von Q1 setzte Schumacher eine Zeit, die ihm den Einzug ins Q2 gesichert hätte, doch die Euphorie beim Deutschen hielt nicht lange an. Wenige Augenblicke nachdem er die Ziellinie überquert hatte, kam die enttäuschende Meldung, dass seine Rundenzeit wegen Track Limits gestrichen worden war. Dies war gleichbedeutend mit dem frühen Aus in Q1, da keine Zeit für eine weitere Runde blieb. Alle News zur Formel 1 heute in Frankreich gibt es im Liveticker.

Frankreich Qualifying: Schumacher mit Stewards-Entscheidung nicht einverstanden.

Nachdem sein Team Mick Schumacher mittteilte, dass seine Rundenzeit gestrichen wurde, war dieser alles andere als einverstanden mit der Entscheidung. Er beteuerte, innerhalb der Streckenbegrenzung gefahren zu sein. Daraufhin versuchte Haas, mit den Stewards zu sprechen und bereitete sogar Schumachers Auto für einen mögliches Q2 vor. Die Stewards rückten allerdings keinen Schritt von ihrer Entscheidung ab und Schumacher musste aus dem Auto steigen.

Die TV-Bilder belegten eindeutig, dass er die Strecke in Turn 3 verlassen hatte. Wichtig zum Verständnis dabei ist, dass er zwar mit allen vier Reifen die weiße Linie überfahren hatte, den direkt daneben liegenden Poller allerdings nicht berührte.

In den Interviews danach erklärte der Deutsche, wieso er mit dieser Entscheidung überhaupt nicht zufrieden war: "Das ist definitiv etwas, über das man sprechen muss. Vielleicht können wir einen weniger komplizierten Weg finden, der für solche Situationen mehr Spielraum bietet. Sodass es erst ein Tracklimit-Verstoß ist, wenn eine Poller auch wegfliegt. Aber in meinem Fall war der Poller noch da."

Brisant dabei war, dass er in allen Trainings-Sessions genau dieselbe Linie in dieser Kurve fuhr und ihm dafür nicht ein Mal die Zeit gestrichen wurde. "Ich denke im Training wäre es gut zu wissen gewesen, aber niemand hat mir was gesagt. Ich bin jedes Mal dieselbe Linie gefahren - in FP1, FP2 und FP3. Und die Tatsache, dass deshalb meine Qualirunde gestrichen wurde, es wäre gut gewesen wenn mir jemand gesagt hätte, dass das nicht erlaubt ist. (...) Ich dachte, es wäre in Ordnung, was ich da mache."

Allerdings deckt sich die Ansicht von Schumacher über die Streckenlimitierung nicht mit der der Rennleitung. Diese stellte am Anfang dieser Saison klar, dass die Strecke als verlassen gilt, sobald man mit allen vier Rädern jenseits der weißen Linie ist.

Mick Schumacher war im Qualifying langsamer als sein Teamkollege, Foto: LAT Images
Mick Schumacher war im Qualifying langsamer als sein Teamkollege, Foto: LAT Images

Schumacher trotz Windschatten langsamer als Magnussen

Abgesehen von Schumachers Aussagen über die Entscheidung der Rennleitung wäre seine gestrichene Runde deutlich langsamer als die von Magnussen gewesen. Drei Zehntel fehlten ihm auf den Dänen trotz der Tatsache, dass Magnussen ihm auf der ersten langen Geraden Windschatten gab. Dieser sei generell auch nur im Qualifying angetreten, weil er Mick helfen wollte, möglichst weit zu kommen. "Der Plan war, Mick den Windschatten für Q2 zu geben, aber er kam nicht durch. Also entschieden wir uns (...) trotzdem dazu, rauszufahren [in Q2; d. Red] und ein bisschen Spaß zu haben", sagte Magnussen den Medien nach dem Qualifying.

Mick Schumacher trotz Aus in Q1 optimistisch für Rennsonntag

Obwohl es für Schumacher morgen von Platz 17 an den Start geht, war er trotzdem optimistisch für das morgige Rennen. "Es ist ein bisschen frustrierend, aber auf der anderen Seite werden wir uns jetzt auf morgen fokussieren und versuchen, unseren Weg durchs Feld zu gehen, um ein paar Punkte zu holen. Der DRS-Effekt hier ist groß und wir sollten damit überholen können, entscheidend ist aber, wie wir die Reifen morgen am Leben halten können."