Drei Freie Trainings, dreimal mehr als eine Sekunde Rückstand. "Ich hatte eine Menge Probleme", gesteht Sergio Perez. "Man muss sagen, das war im Grunde das schlechteste Wochenende [dieser Saison; d. Red.]. Aber das haben wir jetzt im Qualifying wieder gutgemacht." Die Erleichterung war dem Red-Bull-Piloten nach dem Qualifying in Le Castellet anzumerken. Viereinhalb Zehntel Rückstand, Startplatz 3. Darauf lässt sich im Rennen aufbauen, allen voran angesichts der guten Long-Run-Eindrücke seines Teams vom Freitag. Alle News zur Formel 1 heute in Frankreich gibt es im Liveticker.

Red Bull Pace: Eine Frage der Reifen

Das größte Problem für den Mexikaner an diesem Wochenende war die Balance seines RB18. Und diese hing seiner Meinung nach in erster Linie von den Pirelli-Pneus ab. "Das allerwichtigste waren die Reifen. Im Grunde bestimmen sie hier nämlich 95 % der Balance des Autos. Sie ins richtige Fenster zu bekommen, hat also einen enormen Einfluss darauf. Die Reifen zu verstehen, war das Wichtigste an diesem Wochenende", analysiert der Red-Bull-Pilot nach seinem Befreiungsschlag im Qualifying.

Und so zeigte sich auch Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko im Anschluss an das Zeitentraining zufrieden mit seinem Piloten. "Perez ist in einer super Ausgangslage. Er ist deutlich vor Mercedes. Wir wollen hier volle Punkte erreichen." Die Startplätze zwei und drei sind dafür definitiv eine gute Ausgangslage, wie auch Teamchef Christian Horner betont: "Der morgige Tag ist am wichtigsten und da wir beide Autos vorne haben, heißt es am Ende zwei gegen einen, was immer einen strategischen Vorteil bietet."

Red Bull vs. Ferrari: Hält der Topspeed-Vorteil?

Der Teamkollege, Max Verstappen, erkannte in dem Umstand, dass das richtige Reifenfenster in Frankreich eine noch entscheidendere Rolle für die Performance ihrer Boliden spielt als sonst, auch Gefahren. Da die Temperaturen an diesem Wochenende in Le Castellet ausgesprochen hoch sind, ist dieses Fenster nämlich besonders klein. "Die Highspeeds waren bislang unsere Stärke. Das Problem ist aber, dass wir bei der Hitze im Rennen nicht so stark pushen können wie im Qualifying. Ich hoffe, der schnellere Topspeed kommt uns im Rennen aber trotzdem zu Hilfe", so der amtierende Weltmeister.

Die hohen Temperaturen beschäftigen die Teams und Verantwortlichen bereits das gesamte Wochenende. So wurden die Nasen der einzelnen Boliden auch mit speziellen Einlässen ausgestattet, die den Piloten während der Fahrt etwas kühlenden Fahrtwind ins Cockpit leiten sollen. Doch zumindest 'Checo' Perez hat mit der brütenden Sonne über dem Circuit Paul Ricard kein allzu großes Problem: "Es wird morgen wieder sehr heiß werden. Für einen Mexikaner vielleicht nicht ganz so heiß [wie für andere; d. Red.], aber trotzdem heiß genug."