McLaren reiste mit 81 Zählern punktgleich mit Alpine nach Le Castellet. Beim Heimspiel des Rivalen um Platz 4 in der Konstrukteurswertung trumpfte das Traditionsteam aus Woking im Qualifying auf: Lando Norris sicherte sich Startplatz 5 und schob sich mit seiner letzten Runde im Q3 zwischen die Mercedes von Lewis Hamilton und George Russell.

Norris konnte kaum glauben, dass er sich wirklich mit den Silberpfeilen messen konnte: "Ich bin sehr überrascht. Nach der Pace im Q1 und Q2 war es keine so große Überraschung, aber wenn du mich vor dem Qualifying gefragt hättest, dann hätte ich niemals gedacht, mit ihnen zu konkurrieren." Alle News zur Formel 1 heute in Frankreich gibt es im Liveticker.

Alpine eigentlich McLarens Gegner, aber Mercedes geschlagen

Der McLaren-Jungstar ging mit wesentlich bescheideneren Ambitionen in das Qualifying für den Frankreich Grand Prix. "Ich erwartete, es gerade so ins Q3 zu schaffen und dann mit den Alpines und ähnlichen Autos zu kämpfen. Ich hatte im Gefühl, was das Auto dieses Wochenende zu leisten im Stande war, nachdem wir die neuen Teile im zweiten Training angebracht hatten. Es gab gutes Potential und wir dachten, auf dem Niveau der Alpine zu sein. Aber jetzt vor ihnen zu stehen und sogar mit Mercedes zu kämpfen, war definitiv mehr, als wir uns erwartet haben", gab der Brite zu.

Norris nennt zwei Gründe für seinen Erfolg im Qualifying: "Das Auto funktioniert sehr gut und die Runde war sehr gut. Ich habe nur einen Fehler gemacht, als ich aus Kurve 9 heraus ein bisschen durchdrehende Räder hatte. Ansonsten war das eine sehr starke Runde von mir. Das hat uns vor einen der Mercedes gebracht." Der Vergleich mit dem Auto von Hamilton relativierte die Leistung jedoch ein wenig: "Wir sind allerdings auch drei Zehntel hinter dem anderen, das zeigt, dass sie immer noch vorne sind."

Trotz des verspassten Q3 spürte auch Daniel Ricciardo einen Fortschritt bei McLaren, Foto: LAT Images
Trotz des verspassten Q3 spürte auch Daniel Ricciardo einen Fortschritt bei McLaren, Foto: LAT Images

Ricciardo und Key mit vorsichtigem Optimismus: Update ist Fortschritt

Auch Teamkollege Daniel Riccardo hatte trotz Platz 11 und dem knappen Verpassen von Q3 Lob für seinen Dienstwagen: "Ich denke es ist eine verbesserte Version des Autos. Insgesamt ist es sehr ähnlich, aber es hat an einigen Stellen mehr Grip." Der Australier bleibt Aufgrund der Fortschritte des Teams optimistisch: "Über das Wochenende hinweg sind uns einige Verbesserungen gelungen und wir haben mehr aus dem Paket herausgeholt. Im Qualifying hat es sich besser angefühlt. Ich bin auf P11, also nicht da, wo ich sein will. Trotzdem gibt es einiges Positives, das wir mitnehmen können."

James Key will noch warten, bis er den Effekt der McLaren-Updates beurteilen kann, Foto: LAT Images
James Key will noch warten, bis er den Effekt der McLaren-Updates beurteilen kann, Foto: LAT Images

Technikchef James Key gab sich etwas vorsichtiger als seine beiden Piloten: "Ich denke es dauert noch ein Rennwochenende, um wirklich die Größe des Effekts des neuen Unterbodens und der anderen Teile einschätzen zu können. Die Daten zeigen jedoch, dass es tut, was wir von dem Update erwartet hatten."

Norris: Mercedes im Rennen schlagen andere Geschichte

Bevor das neue Paket in Ungarn weiter ausgetestet wird, steht in Frankreich noch ein Rennen für den MCL36 an. Lando Norris wollte sich für einen Wettstreit mit Mercedes nicht zu weit aus dem Fenster lehnen: "Die Lücke so weit geschlossen zu haben, wenn man sich ansieht, wo wir an den letzten Wochenenden und wo sie waren, war eine positive Überraschung. Ob wir morgen im Rennen mit ihnen mithalten können, ist eine andere Frage."

Der eigentliche Konkurrent von McLaren in der Weltmeisterschaft ist Alpine und hier haben die Briten für den Sonntag die etwas bessere Ausgangsposition herausgefahren. Norris und Ricciardo starten von den Plätzen 5 und 9, da der Australier von den Strafversetzungen für Sainz und Magnussen profitiert. Fernando Alonso und Esteban Ocon gehen von den Plätzen 7 und 10 aus ins Rennen.