Noch vor dem Wochenende in Frankreich war die Hoffnung bei Mercedes groß! Nachdem es zuletzt in Silverstone und Österreich deutlich besser für das Team von Lewis Hamilton und George Russell lief und der Rückstand auf die Spitze zu schrumpfen schien, wollte Mercedes der Spitze in Le Castellet nochmal ein Stück näherkommen.
Im Qualifying des Grand Prix von Frankreich folgte schließlich aber die Ernüchterung: Zwar konnten Hamilton und Russell sich für den vierten respektive sechsten Startplatz qualifizieren, der große Rückstand auf Leclerc und Verstappen lässt die Sorgenfalten aber wieder größer werden. Wo ist die Zeit hin? Was wurde aus den Hoffnungen vor dem Wochenende? Mercedes kann es sich nicht erklären. Alle News zur Formel 1 heute in Frankreich gibt es im Liveticker.
Hamilton über Rückschlag: "Meilenweit hinter den anderen"
Vor wenigen Tagen noch als Geheimfavorit gehandelt, ist davon nach dem Qualifying nicht mehr viel übrig. Vor allem in Hinblick auf den jüngsten Aufwärtstrend des Teams eine herbe Überraschung, findet Mercedes-Teamchef Toto Wolff. "Wir bringen ein nettes Update-Paket nach Paul Ricard. Ein Strecke die flüssig ist. Und dann, boom! Es ist keine Performance da! Wir können uns nicht erklären, was schiefgelaufen ist." Wolff findet daher drastische Worte zu dem Ausgang des Qualifyings: "Es ist ein bisschen ein Schlag ins Gesicht."
Zu den Updates zählte auch eine neue Unterbodenkante, die den Luftfluss in Richtung des Diffusors und so auch die Performance verbessern soll. "Anstatt, dass es nach vorne geht, geht es für uns rückwärts", so Toto Wolff in einem anderen Interview bei Servus TV. "Und wie so oft in diesem Jahr verstehen wird wenig."
Die Ratlosigkeit bei Mercedes ist nach dem Qualifying auf dem Circuit Paul Ricard nämlich groß. Ein Ort, an dem für Russell und Hamilton eigentlich Attacke angesagt war. "Ich dachte eigentlich, dass wir mit einer Verbesserung des Autos vielleicht eine Zehntel oder nur noch zwei Zehntel dahinter sein würden", erklärt ein verwunderter Lewis Hamilton. "Wir sind aber eine Sekunde hinten. Darauf habe ich keine Antwort."
Auch Russell ist überrascht. Der Brite hat seine letzte Runde im Q3 laut eigener Aussage nicht optimal getroffen. Ganz im Gegensatz zu Hamilton, der mit seinem letzten schnellen Versuch eigentlich glücklich ist: "Meine letzte Qualifying-Runde war eine sehr schöne. Trotzdem ist sie meilenweit hinter den anderen."
Mercedes gibt Hoffnungen in Frankreich nicht auf
Das Wochenende abschreiben möchte Mercedes allerdings noch nicht. Ohnehin lege Mercedes den Fokus an einem Rennwochenende eher auf das Rennen als auf das Qualifying. Und tatsächlich machte der Rennstall aus Brackley in diesem Jahr auf längere Distanzen eine bessere Figur als auf eine Runde.
Vor allem Russell zeigt sich daher optimistisch: "Mit mehr Sprit an Bord sehen wir konkurrenzfähiger aus. Wir sollten Chancen gegen Checo [Perez] haben und auch gegen Carlos haben wir eine." Dabei hat Mercedes auch aus rein strategischer Sicht keine schlechten Karten. Angesichts der hohen Temperaturen in Südfrankreich wird es im Rennen vor allem auf den richtigen Umgang mit den Reifen ankommen. Laut Russell habe man noch jeweils zwie Sätze Mediums und harte Reifen zur Verfügung. Damit hält sich das Team für das Rennen am Sonntag viele Optionen offen.
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