Das Ergebnis des 2. Freien Trainings zum Frankreich-GP sah für Red Bull übel aus. 0,550 Sekunden fehlten Max Verstappen auf die Bestzeit von Ferrari-Pilot Carlos Sainz, und über vier Zehntel auf den zweitplatzierten Charles Leclerc.
Auf seinen Qualifying-Simulationen beklagte sich Verstappen einmal mehr über eine schlechte Vorderachse, und die Onboards unterstrichen das. Der Red Bull hatte teilweise arge Probleme damit, in die Kurve hineinzukommen. Schäden durch Überfahren der Kerbs machten den Tag noch schlimmer. Beim Teamkollegen Sergio Perez sah es mit nur einem zehnten Platz in FP2 noch düsterer aus.
Doch so düster will es Red Bull überhaupt nicht sehen. "Schauen Sie sich die Longruns an", sagt Motorsport-Chef Dr. Helmut Marko zu Motorsport-Magazin.com nach dem Training. Nach Österreich hatte das Team nämlich für Frankreich schon wieder die Devise "Renn-Fokus" ausgegeben. In Spielberg war zuletzt Verstappen zwar auf die Pole gefahren, aber rückblickend denkt das Team, vielleicht etwas zu viel Fokus auf das Qualifying-Setup gelegt zu haben.
Das Österreich-Rennen wurde dann eines der schwächsten des Jahres für Red Bull. Hier in Frankreich nun also die Taktik-Kehrtwende. "Der Longrun war sehr gut", meint Marko. Mit vollen Tanks sei dann auch das problematische Untersteuern aus dem Shortrun wieder verschwunden.
"Wir haben nicht ganz die erhoffte Balance geschafft, aber wir haben auch ein paar unterschiedliche Dinge am Auto getestet", ergänzt Verstappen selbst. Die Zuversicht ist also da. Marko schätzt im Hinblick auf Ferrari: "Wir sind wieder auf Augenhöhe, würde ich sagen."
Für das Qualifying liegt zwar noch Arbeit vor dem Team, aber die fünf Zehntel Rückstand schränkt Marko auch ein: "Die meisten haben ihre schnellste Zeit nicht im ersten Outing gefahren." Beide Ferraris legten im zweiten Anlauf noch einmal nach, nur bei Verstappen war die erste Runde auch die beste.
Technik und Kerb machen Red Bull in Frankreich Probleme
Bleibt für Red Bull nur noch die Tatsache, dass beide Autos sich am Freitag einen teilerneuerten Unterboden kaputtfuhren. Beide Fahrer überfuhren die aggressiven Kerbs, im Fall von Verstappen musste im ersten Training am Ende gar notdürftig mit Klebeband nachgeholfen werden.
"Bei beiden Autos hatten wir von dem Überfahren massive Beschädigungen", sagt Marko. "Das haben wir ausgebessert, das geht schon. Aber im Rennen verlierst du natürlich massivst." Verstappen eröffnete FP2 nach Reparaturpause mit einer Viertelstunde Verspätung.
Und auch bei Sergio Perez gab es Probleme: "Wir hatten ein kleines Problem mit dem Stabilisator, aber nichts Gravierendes." Trotzdem kostete ihm das Zeit, er fuhr nur 16 Runden und hatte nur einen Anlauf für eine schnelle Runde, welche er nicht hinbekam. "Ich fühle mich natürlich nicht besonders wohl gerade im Auto."
Mit der garantierten Motorenstrafe für Carlos Sainz macht sich Red Bull trotzdem für das Qualifying keine Sorgen. Selbst wenn die Arbeit über Nacht nicht ausreicht, um Ferrari im Qualifying gefährlich zu werden. Da Carlos Sainz eine Motorenstrafe erhält, hat Marko erst recht kein Problem damit, wenn die Lücke im Qualifying-Trimm nicht kleiner wird: "Also sind wir im schlechtesten Fall Zweiter." Den ganzen Qualifying-Tag der Formel 1 heute in Frankreich gibt es hier im Liveticker.
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