Charles Leclerc hat noch immer das Ziel, den Weltmeistertitel zu gewinnen. "Ich glaube daran wie noch vor fünf Rennen", sagt der Ferrari-Pilot am Donnerstag in Le Castellet. Der Abstand zum WM-Führenden Max Verstappen beträgt derzeit 38 Punkte. "Es ist nicht geplant noch mehr zu verlieren", versichert Leclerc, doch die vergangenen Rennen auf dem Circuit Paul Ricard sprechen nicht für den Monegassen.

"In den letzten zwei Jahren, war diese Strecke für mich sehr schwierig", weiß auch Leclerc selbst. "Das Reifenmanagement war besonders knifflig und wir haben damit ziemlich gekämpft."

Im Vorjahr starteten beide Ferrari-Piloten aus den Top10. Die Punktehoffnung verwandelte sich jedoch schnell in einen enttäuschenden Sonntag. Die Scuderia bekam den Abbau der Reifen nicht in den Griff und Leclerc fiel nach zwei Boxenstopps von P7 auf P16 zurück.

In 2019, 2020 fand der Frankreich GP aufgrund von Covid-19 nicht statt, schaffte es Leclerc mit Platz drei auf das Podium. Obwohl auch P2 in Aussicht gewesen wäre, kam der Ferrari-Pilot nicht an Valtteri Bottas vorbei, der mit seinem damaligen Mercedes-Teamkollegen Lewis Hamilton schließlich den Doppelsieg holte. Das Duell dauerte bis in die letzte Runde an.

Hat Red Bull das bessere Reifenmanagement?

In der bisherigen Formel-1-Saison 2022 kämpfte Ferrari-Konkurrent Red Bull deutlich weniger mit dem Reifenabbau als die Scuderia. Beim Grand Prix von Österreich schien sich das Blatt, dann zu wenden. Leclerc konnte den führenden Verstappen ganze dreimal überholen.

In Österreich bauten Verstappens Reifen schneller ab, Foto: LAT Images
In Österreich bauten Verstappens Reifen schneller ab, Foto: LAT Images

"Es stimmt, dass Red Bull am Anfang eines Stints immer recht schnell ist", erklärt Leclerc. "Bei uns ist das eher eine Schwäche. Man muss jedoch auf das Gesamtbild achten. In Österreich gelang uns das Reifenmanagement ganz gut."

Auf das Hoch in Spielberg möchte sich der Ferrari-Pilot dennoch nicht verlassen. "Das gute Reifenmanagement in Österreich bedeutet nicht, dass es dieses Wochenende wieder so sein wird. Generell bin ich aber damit zufrieden."

Leclerc: Wir müssen nur bis Saisonende perfekt sein

Der Asphalt des Circuit Paul Ricard bietet im Vergleich zu anderen F1-Strecken ein sehr hohes Grip-Niveau. Zudem ist der Asphalt sehr dunkel, weshalb er stark aufheizt. Mit der zusätzlich erwarteten Hitze wird der Reifenabbau beim Frankreich Grand Prix sicherlich wieder eine große Rolle spielen.

"Wir werden in den Trainings-Session unseren vollen Fokus auf das Reifenmanagement legen, um für das Rennen vorbereitet zu sein", versichert Leclerc, der seine Kämpf mit dem Reifen aus dem Vorjahr um jeden Preis vermeiden möchte.

Generell hofft Leclerc darauf, dass ihm weitere Komplikationen und strategische Fehltritte erspart bleiben. "Wir müssen nur bis zum Ende der Saison perfekt sein, dann können wir den Abstand zu Red Bull schließen", so der Ferrari-Pilot über seine Titelhoffnung. Den ganzen Trainings-Freitag der Formel 1 heute in Frankreich gibt es hier im Liveticker.