Vor etwas mehr als zwei Wochen konnte Sebastian Vettel beim Formel-1-GP in Großbritannien den Williams von 1992 fahren, mit welchem Nigel Mansell damals zur Weltmeisterschaft fuhr und der sich seit 2020 im Besitz des vierfachen Weltmeisters in der Königsklasse befindet.
Beim Frankreich-GP an diesem Wochenende darf der Aston-Martin-Pilot noch weiter in der Geschichte des Motorsports zurückreisen: Auf dem Circuit Paul Ricard pilotiert Vettel nämlich einen Rennwagen, der sage und schreibe 100 Jahre auf dem Buckel hat.
Sebastian Vettel am Steuer des Aston Martin GP
Die Rede ist vom Aston Martin GP, jenem Auto mit dem Aston Martin 1922 erstmals bei einem Grand Prix an den Start ging. Passenderweise handelt es sich dabei um den Großen Preis von Frankreich, den am 15. Juli 1922 zwei Fahrer auf Aston-Boliden in Angriff nahmen.
Zur Feier dieses Jubiläums wird Vettel im Laufe des Wochenendes einige Runden mit dem legendären Fahrzeug auf der Rennstrecke von Le Castellet drehen. Der Heppenheimer, bekanntermaßen ein Enthusiast für Motorsport-Geschichte, kann die Fahrt mit dem historischen Wagen kaum erwarten.
"Ich freue mich sehr, es ist ein ganz altes Auto und es wird auf jeden Fall ganz anders zu fahren sein, als das was ich üblicherweise fahre oder was ich kenne. Es trägt gewissermaßen so viel Geschichte in sich und dass es überhaupt noch existiert, fährt und in so gutem Zustand ist, ist super", so Vettel.
"Die Möglichkeit zu haben mit dem Auto ein bisschen zu fahren und eine kleine Zeitreise zu machen ist natürlich toll", freute er sich weiter. Vettel hat aber auch ein kleines bisschen Sorge, davor den Aston Martin GP in Ganz zu bringen. "Ich glaube, es wird erst einmal eine Herausforderung sein, überhaupt vom Fleck zu kommen", sagte er.
Aston Martin fährt unter historischem Emblem
Die Ausfahrt mit dem 1922er-Auto wird nicht die einzige Hommage an die Rennsport-Historie von Aston Martin sein. Gleichzeitig wird auch das Logo an der Front des Formel-1-Boliden mit einem historischen Gegenstück ersetzt. "Wir werden als Anlehnung an die Beginn der Rennzeit vor 100 Jahren auch ein anderes Logo am Auto haben", berichtete Vettel.
Die Grand-Prix-Historie der britischen Nobelmarke ist allgemein äußert dünn besetzt. Nach dem Beginn der Formel-1-WM 1950, unternahm Aston Martin nur 1959 und 1960 einen Anlauf in der Königsklasse, der schnell scheiterte. Das Aston-Martin-Team, welches derzeit in der Formel 1 aktiv ist, geht hingegen auf Jordan sowie dessen Nachfolge-Rennställe zurück und hat abgesehen von Namen keine weiteren Verbindungen mit dem historischen Rennteam.
In den letzten Jahrzehnten konzentrierte sich Aston Martin auf Sportwagen-Rennen und vor allem auf die 24 Stunden von Le Mans. Die Namensgebung für das Formel-1-Projekt in Silverstone kam erst dadurch zustande, dass sich Lawrence Stroll sowohl beim ehemaligen Force-India-Team als auch bei der Automarke Aston Martin selbst einkaufte.
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