Das Rennwochenende in Österreich begann für McLaren im Desaster. Schon im ersten Freien Training musste Lando Norris seinen Boliden aufgrund eines Motorschadens nach nur 14 Runden abstellen. Da der Brite mit der dritten Power Unit unterwegs war, musste das Team, um auf eine Strafe zu verzichten, auf ein gebrauchtes Aggregat zurückgreifen. Im Qualifying plagten Norris zusätzlich noch Probleme mit der Bremsanlage.

Auch bei seinem Teamkollegen Daniel Ricciardo lief es nicht besser - DRS-Probleme im Training und verpatztes Qualifying. Der Australier schied im Q1 aus - Startplatz 16 - während es Norris zumindest ins zweite Qualifying-Segment schaffte. Nach massivem Übersteuern in Turn 3 in der ersten-, einem Verbremser in Turn 1 in der zweiten- und einem Verbremser in Turn sechs in der dritten Runde, reichte es am Ende nur für P15.

"Ich brauche mich nicht auf einen guten Exit zu konzentrieren, ich habe Angst, beim Anbremsen drüber hinauszuschießen", beschwerte sich Norris am Funk, als der Renningenieur die Fehler des jungen Briten analysierte.

McLaren, Spielberg: Optimismus bei Norris, Erklärungsnot bei Ricciardo

"Prinzipiell haben wir den Tag nicht auf dem falschen Fuß begonnen, wir hatten die Pace und hätten ins Q3 kommen müssen. Ich hatte Vertrauen ins Auto, bevor wir die Probleme mit den Bremsen bekommen haben", erklärte Norris nach dem Qualifying. "Mitten in der Bremszone ist das Auto einfach weiter geradeaus gefahren, das war ziemlich beängstigend."

Dennoch möchte der 22-Jährige das Rennen am Sonntag noch nicht abschreiben: "Ich glaube nicht, dass wir so weit weg sind, wir hätten ins Q3 kommen sollen, das war ziemlich knapp. […] Uns steht noch ein Sprintrennen bevor, also noch ein langer Weg bis Sonntag, es kann noch eine Menge passieren. Ich möchte optimistisch sein, aber es wird sicherlich ein schwieriges Wochenende."

Währenddessen fiel es Ricciardo sichtlich schwer, seine schwache Leistung zu erklären: "Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll, ich bin einfach zu weit weg." Nur das 'flatternde' DRS aus dem Training konnte sich der Australier als einen Teil des Problems vorstellen: "Es hat ein wenig das Setup beeinflusst, für das Qualifying mussten wir einige Anpassungen vornehmen. Aber es gibt keinen guten Grund, weshalb wir in Q1 ausgeschieden sind."

Doch einen Funken Hoffnung lies auch der dauergrinsende Ricciardo durchscheinen: "Wir starten wieder von hinten, wir müssen uns etwas überlegen. Mit zwei Rennen wird es ein langes Wochenende, was positiv ist, da ich mit zwei guten Starts ein paar Positionen gutmachen könnte."

"Ich möchte besser sein. Ich möchte nicht einfach aussteigen und sagen 'wir sehen uns später' der einzige Weg, besser zu werden, ist, sich damit auseinanderzusetzen und es zu verstehen lernen. Ich versuche, mich einfach wie ein Erwachsener zu verhalten, obwohl die Emotionen da sind. Es ist noch ein langes Wochenende und ich richte den Blick weiterhin nach vorne. Es wird besser, wenn wir weiterarbeiten", so der 32-Jährige. Den ganzen Sprint-Tag der Formel 1 heute in Österreich gibt es hier im Liveticker.