Das Formel-1-Qualifying beim Großen Preis von Großbritannien wurde von anhaltenden Regenschauern überschattet. Timing-Glück spielte am Samstag bei immer wieder zu und abnehmendem Regen eine große Rolle, sodass beispielsweise Williams-Pilot Nicholas Latifi bis in Q3 vordringen konnte.

Ein Team konnte die wechselhaften Bedingungen im Silverstone-Qualifying allerdings nicht für sich nutzen. Die Rede ist von Aston Martin. Für beide Fahrer der britischen Traditionsmarke war die Session bereits nach dem ersten Segment beendet. Sebastian Vettel landete auf P18, Lance Stroll wurde 20. Alle News zur Formel 1 heute in Silverstone gibt es im Liveticker.

Aston Martin kopiert Kanada-Pleite

Dasselbe Schicksal erlitten Vettel und Stroll bereits beim letzten Grand Prix in Kanada, als im Regen ebenfalls nach Q1 Schluss war. Entsprechend frustriert war der Heppenheimer auch am Samstag. "Es ist bitter, wir hatten das selbe Problem wie in Kanada, deshalb sind wir natürlich enttäuscht", sagte er.

Genauso wie in Kanada wechselte Aston Martin auch in England im Laufe von Q1 je einmal die Intermediate-Pneus. Bei Vettel führte das dazu, dass er erst spät in der Session seine erste gezeitete Runde unterbringen konnte. Der ehemalige Ferrari-Pilot wollte das aber nicht als Ausrede vorschieben. "Das Timing war okay. Wir waren heute einfach zu langsam", erklärte er.

Untersteuern und kein Grip

Im Detail sei das Problem gewesen sei, dass er seinen Boliden nicht gut um die Kurve bewegen konnte. "Rund um die Runde hatten wir von der Balance her etwas Untersteuern, es war viel zu schwierig, das Auto zum Rotieren zu bekommen. Aber ich denke, das war nicht das Hauptproblem. Aus irgendeinem Grund waren wir nicht in der Lage, Grip zu generieren."

Etwas anders als bei Vettel war die Herangehensweise bei Teamkollege Stroll. Am AMR22 des Kanadiers tauschte man erst kurz vor Schluss der Session die Gummis, sodass er noch drei Runden auf einem zweiten Satz fahren konnte. Es dauert aber naturgemäß einige Zeit, bis die Reifen unter diesen Bedingungen genügend Temperatur aufgebaut hatten. Jedoch nahm genau auf den letzten Sekunden der Session noch einmal der Regen zu. Das Resultat für Stroll: P20.

Besonders bitter ist das frühe Aus laut Vettel, da man an diesem Wochenende Upgrades ausprobierte. "Wir hatten Hoffnung für dieses Wochenende, was die neuen Teile angeht, aber ich glaube dennoch, dass wir einen guten Schritt gemacht haben."

Geburtstagskind Vettel fürchtet: Keine Chance im Rennen

. Nach dem repräsentativen FP2 konnte sich Aston Martin noch berechtigte Hoffnungen auf Punkte machen. Die Positionen 10 und 12 versprachen gute Aussichten im Mittelfeld. Doch vom Ende der Startaufstellung hält sich der Optimismus in Grenzen - trotz der neuen Teile.

Vettel beklagte: "Morgen wird es schwer, wir haben nicht den Speed. Auch im Trockenen war es nicht so, dass wir geflogen sind. Wir werden sehen, ob wir mit der Strategie den Unterschied machen können, aber es ist schwer, wenn man so weit hinten startet." Etwas zählbares bleibt aber das Ziel des Formel-1-Teams aus Silverstone beim Heim-Rennen. "Es wird schwierig, Punkte zu holen. Vielleicht gibt es ja ein Safety Car, das uns morgen hilft", wünscht sich Vettel, der am Sonntag seinen 35. Geburtstag feiert.