Formel 1 Silverstone: Sainz-Pole vor Verstappen im Regen-Krimi

Carlos Sainz bricht den Fluch, und holt sich in einem extrem engen Regen-Qualifying in Silverstone die erste Pole Position seiner Formel-1-Karriere. Ein Tausendstelkrimi war es am Ende zwischen Sainz und Max Verstappen geworden, während Charles Leclerc einen kritischen Fehler beging. Die Deutschen Mick Schumacher und Sebastian Vettel erlebten beim feuchten Wetter in Großbritannien indessen ein Debakel, beide flogen in Q1 raus. Alle News zur Formel 1 heute in Silverstone gibt es im Liveticker.

Das ganze Qualifying über zogen immer wieder leichte Schauer über die Strecke, auch in Q3 waren Intermediate-Reifen die richtige Wahl. Kühle Temperaturen - keine 15 Grad Luft- und 20 Grad Streckentemperatur - und Wind sorgten dafür, dass es auch nicht schnell auftrocknete. Verstappen lieferte in der ersten Q3-Runde mit einem 360-Grad-Dreher in Stowe eine Showeinlage. Aber unter Druck, denn die Teams rechneten mit mehr Regen innerhalb weniger Minuten.

Der angekündigte Regen kam nicht, daher wurden die letzten zwei Minuten zum großen Schlagabtausch. Carlos Sainz hatte sich das ganze Qualifying über herangetastet und brachte die alles entscheidende letzte Runde perfekt auf den Punkt. Um 72 Tausendstel bezwang er Verstappen. Charles Leclerc drehte sich in Chapel, war aber davor schon zu langsam. Damit behinderte er auch Verstappen, der direkt hinter dem Ferrari wegen gelber Flagge rausnehmen hatte müssen. So war die Sainz-Pole sicher. Leclerc holte P3 vor Sergio Perez.

Lewis Hamilton hatte lange stark ausgesehen, musste sich am Ende aber dennoch mit einer Sekunde Rückstand auf Platz fünf einfinden, knapp hatte er Lando Norris, Fernando Alonso und George Russell hinter sich lassen können. Die Top-10 komplettierten Guanyu Zhou und Nicholas Latifi, der sich bei den wechselhaften Bedingungen sensationell ins Q3 durchgekämpft hatte. Alle Reaktionen zur Formel 1 heute in Silverstone gibt es im Live-Ticker.

Q2 in Silverstone: Regen bremst Gasly, Bottas & Co. aus

Das war Q2: Nachdem sich der Regen am Ende von Q1 verzogen hatte, kehrte er zu Beginn von Q2 als leichtes Nieseln zurück. Zu Beginn fuhren alle auf Intermediates raus, und je länger das Segment dauerte, desto stärker schien der Regen zu werden. Sechs Minuten vor Schluss war die Strecke so nass, dass keine Zeitenverbesserungen mehr möglich waren.

Verstappen hatte sich an dem Punkt mit vier Zehntel Vorsprung auf Hamilton an der Spitze etabliert. Einen kleinen Ausritt leistete sich der Red Bull in Chapel, wo er kurz ins Wasser abseits der Linie kam. Vier Minuten vor Schluss stellte die Spitze ab, die Bedingungen waren zu schlimm geworden.

Verstappen, Hamilton, Leclerc, Sainz, Russell, Norris, Alonso, Perez, Zhou und etwas überraschend Nicholas Latifi hatten ihre Runden zum richtigen Zeitpunkt setzen können und hatten sich so für Q3 qualifiziert. Im Gegenzug war für Pierre Gasly, Valtteri Bottas, Yuki Tsunoda, Daniel Ricciardo und Esteban Ocon Schluss. Sie lagen unter dem Strich, als der Regen zunahm, und Verbesserungsversuche in den letzten Minuten waren sinnlos.

Q1 in Silverstone: Regen-Debakel für Vettel & Schumacher

Das war Q1: Genau sieben Minuten vor dem Qualifying war der angekündigte Regen gekommen, ein starker Schauer zog über die Strecke. Q1 begann ganz klar bei Intermediate-Wetter. Nach zehn Minuten hörte es aber schon wieder auf. Die Zeiten begannen rapide zu fallen. Für alle galt: Die letzte Runde würde die am wenigsten feuchte und daher die schnellste sein.

Für Aston Martin und Haas geriet das zum Desaster. Von Beginn weg waren sie im Hintertreffen, auch ein Wechsel auf frische Intermediates brachte nichts. Lance Stroll wurde Letzter, Mick Schumacher Vorletzter und meldete danach ein Problem mit einem komplett unbalancierten Auto. Sebastian Vettel holte P18 und Kevin Magnussen P17. Auch bei Williams lief es nicht, trotz Upgrade kam Alex Albon nicht vom Fleck. Er war auf P16 der letzte Ausgefallene. Knapp kamen Nicholas Latifi und Daniel Ricciardo weiter, sie hatten im Regen ebenfalls zu kämpfen.

Der Rest des Feldes fuhr mit einem Intermediate-Satz durch, was wie die bessere Strategie erschien. Die Spitzengruppe ließ nichts anbrennen. Max Verstappen und Charles Leclerc dominierten Q1 und tauschten regelmäßig untereinander die Bestzeit aus, am Ende holte sie Verstappen. Red Bull, Ferrari und Mercedes gehörten die ersten sechs Plätze. Trotz des Wetters gab es nur einen kleinen Zwischenfall, Valtteri Bottas legte in Vale einen harmlosen Dreher hin.