Das F1-Wochenende in Monaco ging für die McLaren-Piloten Lando Norris und Daniel Ricciardo äußerst unterschiedlich über der Bühne. Norris verlor im Rennen zwar eine Position gegen George Russell im Mercedes, kann mit P6 aber durchaus zufrieden sein. Anders lief es beim Australier, der im Duell mit seinem Teamkollegen einmal mehr einstecken musste. Ricciardo konnte im Rennen zwar einen Platz gutmachen, nach einem enttäuschenden Qualifying landete er jedoch nur auf P13.

"Wir haben eine Position an George verloren, das ist frustrierend", so Norris. "Aber heute ist nicht der Tag, um wegen einer Position zu jammern. Wir haben es zur Zielflagge geschafft und Punkte geholt", zieht Norris nach dem Rennen in Monaco das positive Resümee. Mit einer 1:14.693 gehört dem McLaren-Pilot sogar die schnellste Runde des Monaco Grand Prix.

Nach einem starken Qualifying startete Norris von P5. Eine Position, die der Brite eigentlich behalten wollte, weswegen er auf ein trockenes Rennen gehofft hatte. Dazu kam es bekanntlich nicht. Heftiger Regen setzte kurz vor Rennbeginn ein und löste Stress bei den Teams aus, die strategisch umdenken mussten.

Schlussendlich war es auch die Strategie, die zum Platzverlust an Russell führte. Der Mercedes-Pilot tauschte seine Regenreifen direkt gegen Slicks, während Norris einen Zwischenstopp für Intermediates einlegte und wenige Runden später auf die Trockenreifen wechselte. "Mit den richtigen Entscheidungen und etwas mehr Risiko wäre maximal P5 möglich gewesen", schätzt Norris. "Aber ich bin ein gutes Rennen gefahren und habe die Reifen gut gemanagt, also bin ich glücklich."

Norris: Monaco-GP bei Regen beängstigend

Der enge und gewinkelte Circuit de Monaco ist ohnehin eine Klasse für sich und verlangt den Piloten dauerhaft volle Konzentration ab. Bei regnerischen Bedingungen erhöht sich der Schwierigkeitsgrad der Strecke noch einmal erheblich. "Es ist unmöglich zu beschreiben, wie es sich anfühlt ein Formel-1-Auto in Monaco bei Regen zu fahren", so Norris. "Das war eines der schwierigsten und beängstigendsten Dinge, die ich in meinem Leben jemals gemacht habe. Der Puls war während dem Rennen ständig auf Anschlag, aber es hat Spaß gemacht."

Norris: Monaco bei Regen ist unbeschreiblich, Foto: LAT Images
Norris: Monaco bei Regen ist unbeschreiblich, Foto: LAT Images

Klar ist: für den Monaco GP wollen die Fahrer ihr Bestes abrufen können. McLarens Norris hatte jedoch nur 90 Prozent zur Verfügung. Der Brite litt beim Großen Preis von Barcelona unter einer schweren Mandelentzündung, von der er sich auch in Monaco noch nicht ganz erholt hatte.

"Ich fühle mich zu 90 Prozent okay", so Norris nach dem Rennen. Besonders die Müdigkeit machte ihm noch zu schaffen. "Vielleicht kann ich ein paar kleine Fehler auf meinen Zustand schieben, aber im großen Ganzen hat mich die Krankheit nicht sehr zurückgehalten."

Große Enttäuschung: Monaco-GP hat für Ricciardo den Glanz verloren

Gut fühlte sich Norris hingegen im Auto: "Ich denke, ich fahre gut und habe das nötige Vertrauen", so der Brite. Das kann Teamkollege Ricciardo nicht von sich behaupten. Er bleibt mit McLaren in Monaco weiterhin punktelos.

"Ich hatte kein gutes Wochenende", gibt Ricciardo nach dem Rennen zu. "Mein Ergebnis reflektiert die Performance und Pace, die ich dieses Wochenende gezeigt habe." Trotz Regenchaos und direktem Wechsel auf die Trockenreifen gelang dem Australier keine Aufholjagd.

"Bei diesen Bedingungen ist es immer schwierig zu überholen, aber wir waren dieses Wochenende einfach nicht schnell genug ", gibt Ricciardo zu. Die Enttäuschung ist dem Australier anzumerken: "Monaco ist so ein aufregendes Wochenende und so eine coole Strecke, hier nicht konkurrenzfähig zu sein macht keinen Spaß."

Am liebsten hätte Ricciardo seinen Rennsieg von 2018 wiederholt, stattdessen verschlechterte er sich im Gegensatz zum Vorjahr (P12) sogar. "Das war ein enttäuschendes Wochenende", so der McLaren-Pilot. "Ich habe Schwierigkeiten mit dem Auto. Es fehlt einfach etwas. Ich bin mit meiner Performance nun seit einer Weile nicht zufrieden. Ich wünschte, das wäre nicht mehr der Fall."

Vom siegfähigen Ricciardo in Feierlaune war beim Monaco-GP 2022 nichts mehr zu entdecken. Trotz der Enttäuschung im Fürstentum, will sich der Australier nicht unterkriegen lassen. "Das ist nicht das erste Mal, dass ich so ein Wochenende hatte. Ich weiß daher, wie ich das akzeptieren und hinter mir lassen kann."