Mercedes gelingt beim Formel-1-Rennen in Barcelona die zweite Podestplatzierung der Saison 2022. George Russell freut sich über Rang 3 in der spanischen Hitze. Nur die beiden Red-Bull-Piloten Max Verstappen und Sergio Perez erreichten vor ihm das Ziel.

"Es ist großartig auf dem Podium zu sein", so Russell glücklich. "Das zeigt die harte Arbeit, die wir in unseren Werken in Brackley und Brixworth investiert haben." Die positive Trendwende war Mercedes beim Grand Prix in Miami noch nicht gelungen, nun soll sie aber endlich geschafft sein.

Trotz eines herausfordernden Rennens bei hohen Temperaturen seien die Fortschritte klar zu sehen. "Wir haben das Blatt gewendet. Jetzt startet die Saison für uns erst richtig", versichert Russell. "Wir sind sechs Rennen im Rückstand, aber es gibt keinen Grund, wieso wir nicht zurückkommen können."

Probleme bei Mercedes endlich gelöst

Russell stand bereits beim Großen Preis von Australien auf dem Podium. Dort profitierte der Brite von den Ausfällen von Red Bulls Max Verstappen und Ferrari-Pilot Carlos Sainz. In Barcelona fiel zwar der Rennführende Charles Leclerc aufgrund von Motorenproblemen aus, trotzdem spiegle das Podium die Leistung von Mercedes wider.

"Das Podium heute ist verdienter als das Podium in Australien", verrät Russell. "Wir haben den Abstand zu den führenden Fahrern seit damals womöglich halbiert."

Schon seit Saisonstart litt Mercedes unter starkem Porpoising, das großen Performanceverlust mit sich zog. Die Silberpfeile bekamen in Barcelona ein weiteres Upgrade. Vor allem der Unterboden des W13 wurde verbessert. Die Veränderungen scheinen nun tatsächlich zu funktionieren. Der Absturz, wie zuvor in Miami, blieb für den Rennsonntag in Spanien aus.

"Diese Saison ging es bisher nur um Problemlösung, nicht darum mehr Performance zu finden", sagt Russell. "Wir konnte die Probleme nun lösen und können uns jetzt darauf konzentrieren, mehr Potential aus dem Auto herauszuholen."

Russell vs. Verstappen: hart, aber fair

Russell schaffte es nicht nur auf das Podium, er sorgte auch dafür, dass F1-Fans in Spanien ein spannendes Duell zu sehen bekamen. Mehrere Runde lang verteidigte der Mercedes-Pilot hartnäckig gegen den späteren Rennsieger Max Verstappen.

"Es war nett die Chance zu haben, gegen Max zu kämpfen", sagt dazu Russell. "Ich bin hier, um zu gewinnen, und wollte es ihm natürlich nicht leicht machen, obwohl Max das deutlich schnellere Auto hatte. Es war hartes und faires Racing. Also genau, was du von der Formel 1 erwartest."

Kurzeitig war Russells Verteidigung sogar bei den Stewards, für den Verdacht er hätte Verstappen nicht genügend Platz gelassen, vermerkt worden. Der Zwischenfall war jedoch schnell geklärt, keine weitere Untersuchung war notwendig. Auch Verstappen stimmt zu: "Es war hart, aber fair."

Russell-Podium war kurzeitig in Gefahr

Ganz perfekt lief es für die Silberpfeile in Barcelona noch nicht. Kühlprobleme machten Russell und Teamkollege Lewis Hamilton zu schaffen. Der Rekordweltmeister zog sich beim Start außerdem einen Reifenschaden, wegen eines Kontakts mit Haas-Pilot Kevin Magnussen, zu. Nach einer starken Aufholjagd landete Hamilton schließlich auf P5.

Doch in der Schlussphase des Rennens war es für die Mercedes-Piloten noch einmal brenzlig. Wegen eines Wasserlecks an beiden Autos drohte beinahe das Renn-Aus für die Silberpfeile. "In den letzten fünf Runden ging es nur mehr darum ins Ziel zu kommen", verrät Russell.

Mercedes-Boss Toto Wolff hofft auf baldigen Rennsieg

Obwohl es schlussendlich für beide Piloten für ein Top5-Ergebnis gereicht hat, will Mercedes-Boss Toto Wolff noch mehr. "Das war ein sehr erfreuliches Wochenende mit vielen positiven Anzeichen, auch wenn ich noch nicht überglücklich bin", so der Österreicher.

Also Podium schön und gut, das Team möchte aber wieder einen Rennsieg: "Wir hatten ein solides Rennen, um Ferrari zu schlagen, und mit Lewis hatten wir heute wahrscheinlich das schnellste Rennauto von allen. Wir müssen das jetzt nur noch aufarbeiten, die Daten analysieren und versuchen, uns Schritt für Schritt zu verbessern, um das Rennen dann auch zu gewinnen", sagt Wolff.

Alle Stimmen zum Formel-1-Rennen heute in Barcelona gibt es hier.