Mercedes erlebt am Freitag bei der Formel 1 in Miami eine kleine Renaissance. Mit neuen Aero-Teilen schaffte es George Russell im 2. Freien Training sogar, sich gegen Charles Leclerc zu behaupten, und holte sich knapp die Bestzeit. Übel sah es bei Max Verstappen aus, der defektgeplagt keine Runde zusammenbekam, sowie beim zweiten Ferrari von Carlos Sainz, der den nächsten Unfall ablieferte. Den weiteren Formel-1-Zeitplan in Miami gibt es hier.

Die Platzierungen: Russell beendete seine Qualifying-Simulationen mit einer 1:29,938 0,106 Sekunden vor Leclerc. Sergio Perez hielt mit 0,212 Sekunden Rückstand auf P3 die Red-Bull-Flagge hoch, während Verstappen ohne Zeit nur auf P19 und Sainz nach seinem Crash ohne Soft-Rundenzeit nur auf P11 gewertet wurde.

Lewis Hamilton konnte weiterhin nicht ganz mit Russell mithalten und musste sich mit Platz vier begnügen. Dahinter folgte ein enges Verfolgerfeld: Mit Fernando Alonso, Lando Norris, Pierre Gasly, Guanyu Zhou, Esteban Ocon und Kevin Magnussen lagen sechs Fahrer von fünf Teams innerhalb von 0,549 Sekunden.

Aston Martins Rückkehr zur Realität ging im zweiten Training weiter, mit Sebastian Vettel auf dem 14. Platz. Direkt hinter ihm folgte Mick Schumacher, der sich auch im zweiten Training schwertat, den Anschluss an Teamkollege Magnussen zu halten.

Die Zwischenfälle: Bei der Miami-Hitze fuhren alle Autos mit maximaler Kühlung, und Haas schien da Probleme zu entdecken: Die Kühlschlitze oben auf dem Seitenkasten begannen sich nur wenige Minuten nach dem Start an beiden Autos zu lösen, und beide mussten für Checks und Reparaturen an die Box.

Sergio Perez sorgte nach zehn Minuten für den nächsten Dreher, stand kurz in Kurve sieben quer. Nach 18 Minuten drehte sich mit Carlos Sainz der nächste aus dem Spitzenfeld - und der Spanier konnte den Einschlag in die Betonwand nicht verhindern. Raus aus Kurve 13 hatte er das Heck des Ferrari verloren und war mit der linken Seite in die Mauer eingeschlagen, hatte die Aufhängung beschädigt und konnte nicht weiterfahren. 31 Minuten vor Schluss wurde neu gestartet.

Max Verstappen wurde währenddessen vom Start weg von Defekten geplagt. Nach Kühlproblemen in FP1 brauchte Red Bull schon 30 Minuten, um das Auto fertigzubringen. Kaum unterwegs beklagte Verstappen eine schwergängige Lenkung, und kurz darauf fing die rechte Hinterbremse Feuer. In langsamer Fahrt quälte er sich zurück in die Box, stand dabei auch noch Stroll und Alonso im Weg, wobei die Stewards aber auf mildernde Umstände aufgrund der technischen Probleme urteilten.

Mehr gab es von Verstappen nicht zu sehen - die Mechaniker brachten den Red Bull nicht mehr zum Fahren. 12 Minuten vor Schluss sorgte Nicholas Latifi für die zweite rote Flagge. Er stellte seinen Williams am Streckenrand ab, nachdem er Probleme links hinten und keinen Vortrieb meldete, erst auch von einem losen Rad mutmaßte.

Valtteri Bottas' Alfa Romeo war bei dem Unfall im ersten Training nachhaltig am Heck beschädigt worden, und das Team bekam das Auto für das zweite Training nicht rechtzeitig fertig. Daher musste Bottas zuschauen.

Das Wetter: Fast alle Wolken hatten sich am späten Nachmittag in Miami verzogen, wodurch es mit 32 Grad Lufttemperatur weiterhin heiß blieb. Die tief stehende Sonne bedeutete allerdings eine deutlich kühlere Streckentemperatur, mit 42 Grad fast 10 Grad weniger als noch in FP1.