"Wir haben drei große Punkte, an den wir arbeiten müssen", erklärte Aston-Martin-Teamchef Mike Krack, nachdem sein Team das bisher beste Saisonergebnis in Imola einfuhr. Die Punkteausbeute von Sebastian Vettel und Lance Stroll kam für den britischen Rennstall überraschend. Der Teamchef machte die wechselnden Bedingungen für den Erfolg verantwortlich.

"Wir hatten eine Rennstrecke, auf der sich die Bedingungen ständig geändert haben und dieser Umstand hat uns geholfen. Außerdem haben wir aus dem Sprint, mit den Soft-Reifen eine Menge Wissen gesammelt, das wir im Rennen anwenden konnten", sagte Krack. Der Aston Martin ist also kein 'Schönwetterfahrzeug', aber wo genau liegen die Probleme des AMR22?

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"Der größte und wichtigste Punkt ist Aero, der zweite ist das Gewicht des Autos und der dritte ist: Wie können wir den Fahrern, bezüglich Lenkung und Fahrwerk besseres Feedback geben", erklärte Krack. Obwohl die Kommunikation zwischen Team und Fahrern problemlos funktioniert, hapert es scheinbar am Vertrauen ins Auto.

Die vielen Unfälle in Melbourne lägen laut Teamchef keinesfalls an mangelndem Talent auf Fahrerseite, die schlechte Rückmeldung des Autos sei das Problem. "Deshalb gab es auch so viele Zwischenfälle in den letzten Rennen. Unsere Fahrer sind oft abgeflogen, das ist nicht normal. Wir müssen den Fahrern ein besseres Gefühl im Auto ermöglichen, um mehr rauszuholen", sagte Krack.

Ein weiteres Problem für Aston Martin ist der Mercedes-Motor im Heck. Die konkurrierenden Mittelfeldteams mit Ferrari-Power ziehen davon und auch Renault hat auf Motorenseite einiges aufgeholt. Speziell DRS ist Krack ein Dorn im Auge: "Wenn man verteidigen muss, wie wir, ist das DRS tödlich. Desto länger das Rennen wird, umso schwerer wird es die Position zu halten. Im Moment wollen wir kein DRS."

Aston Martin arbeitet auf Hochtouren., Foto: LAT Images
Aston Martin arbeitet auf Hochtouren., Foto: LAT Images

Aston Martin: Kein Riesenupdate in Miami

Die Probleme bei Aston Martin sind so breit gefächert, dass es unmöglich wäre diese mit einem großen Update zu beheben. Darum verfolgt das Team die Devise 'Kleinvieh macht auch Mist' und setzt auf viele kleinere Updates über den Saisonverlauf hinweg. "Wir wollen jedes Rennen ein Update bringen. Manchmal kleiner, manchmal größer. Für uns ist es wichtig kontinuierlich Fortschritte zu machen", so Krack.

Der Teamchef wirkt zuversichtlich. Wie Vettel, möchte auch er die Saison noch nicht abschreiben: "Ich glaube in ein paar Rennen werden wir in einer besseren Verfassung sein. Es wäre albern zu sagen, das passiert bei Rennen X oder Rennen Y. Selbst wenn man neue Teile bringt, muss man sie erst verstehen."

Auch das viel diskutierte Budgetcap von 140 Millionen Dollar macht dem Team aus England einen Strich durch die Rechnung. Die vielen Unfälle kratzen nämlich nicht nur am Selbstbewusstsein, sondern hinterlassen auch große Lücken im Budget. Aston Martin muss die Balance zwischen Ersatzteilproduktion und Neuentwicklungen finden. "Wir müssen uns Sorgen machen. Mit Zwischenfällen schreibt man immer rote Zahlen, wir können uns das nicht jedes Rennen leisten. Wir haben es aber auf dem Schirm und noch unter Kontrolle", so Krack.