Nach einer unglücklichen letzten Qualifying-Runde startete Carlos Sainz in Australien lediglich auf Platz neun. Weit außerhalb von Ferraris Möglichkeiten. Im Rennen sollte deshalb die Aufholjagd folgen. Doch bereits der Start bereitete Sainz Schwierigkeiten. Anstatt Plätze gutzumachen, verlor er Positionen. Dann kam der Übermut, der für den Ferrari-Pilot ein frühzeitiges Renn-Ende bedeutete.

"Wir hatten Probleme mit dem Lenkrad, ähnlich wie am Vortag. Einige Knöpfe funktionierten nicht, deshalb mussten wir es eine Minute vor dem Start austauschen. Das bedeutete jedoch, dass das Lenkrad beim Start nicht ideal positioniert war und das löste zweimal Anti-Stall aus", gibt Sainz Aufschluss darüber, wie er auf den ersten Metern auf Platz 14 zurückfallen konnte. Kurz nach dem Start kam es dann noch schlimmer: bereits in der zweiten Runde legte der Ferrari-Pilot durch die Highspeed-Passage der Kurven neun und zehn einen Dreher hin, nachdem er versucht hatte, Mick Schumacher außen zu überholen.

Bei dem etwas übermütigen Manöver verlor Sainz beim Einlenken das Heck. Er drehte sich quer durchs Feld. Glück im Unglück: Beim Drehen quer über die Fahrbahn wurde der Bolide von keinem anderen Fahrzeug erwischt. Sein Rennen endete schließlich im Kiesbett von Kurve zehn, das Safety Car wurde ausgerufen.

"Ich habe in den ersten Runden versucht Plätze gutzumachen und habe offensichtlich einen Fehler gemacht, da der Reifen wahrscheinlich noch nicht bereit zum Überholen war. Ich habe mich beim Grip verschätzt und der Fehler beendete mein Rennen", so Sainz sichtlich enttäuscht.

Carlos Sainz: Hätte um Sieg gekämpft

Während der Spanier mit null Punkten nachhause fährt, feiert sein Teamkollege Charles Leclerc seinen zweiten Saisonsieg. Die Enttäuschung bei Sainz ist daher groß. "Im schlimmsten Fall hätten wir mit dem Auto heute Vierter werden sollen. Ohne den Problemen von gestern und heute, hätte ich um den Sieg gekämpft. Es ist natürlich sehr enttäuschend keinen Punkt hier zu holen", sagt der Ferrari-Pilot.

Sainz ist sich sicher: Mindestens P4 wäre möglich gewesen , Foto: LAT Images
Sainz ist sich sicher: Mindestens P4 wäre möglich gewesen , Foto: LAT Images

Durch Sainz' Dreher ließ die Scuderia in Australien viele Punkte liegen, obwohl Leclerc die Höchstanzahl an Zähler holen konnte. Glücklich für den Rennstall in Rot ist, dass die direkte Konkurrenz Red Bull durch Max Verstappens Ausfall ebenfalls einen Piloten verlor. "Ich war heute kein perfekter Fahrer und auch als Team waren wir nicht perfekt. Wir müssen analysieren, was schiefgegangen ist und beim nächsten Mal stärker sein", so Sainz demütig.

Durch das sehr gegenteilige Ergebnis der beiden Ferrari-Piloten befindet sich auch Teamchef Mattia Binotto in einem emotionalem Zwiespalt, wobei die Freude über Leclercs Sieg wohl überwiegt. "Für Carlos war das natürlich ein enttäuschendes Rennwochenende. So wie ich ihn kenne, wird er aber stark zurückschlagen", äußert sich Binotto zuversichtlich.