Red-Bull-Pilot Sergio Perez spielte im Kampf um die Pole Position in Australien nur eine Nebenrolle. Der Mexikaner konnte zwar in Q2 auf P1 fahren und im dritten Qualifying-Segment auf dem ersten Run auch Max Verstappen besiegen. Doch als es dann um die Wurst ging, fiel die Entscheidung zwischen dem amtierenden Weltmeister und Charles Leclerc. Überraschend deutlich konnte sich der WM-Führende durchsetzen.

Für Perez reichte es immerhin zu einem ungefährdeten dritten Startplatz. Doch darf er morgen überhaupt von dieser Position in den ersten Australien-GP seit 2019 gehen? Denn gegen den Saudi-Polesetter läuft eine Untersuchung. Perez soll während Q2 gelbe Flaggen ignoriert haben.

Zu schnell bei Russell-Verbremser?

Konkret geht es dabei um einen Vorfall in Kurve 11. Dort verbremste sich nämlich George Russell, der vor dem Mann aus Guadalajara unterwegs war, und kam in der Auslaufzone zum Stehen. Gelbe Flaggen wurde geschwenkt, Perez zog seine Runde dahinter durch und setzte mit einer 1:18.961 seine bis dahin einzige Rundenzeit der Session.

Perez war sich in der offiziellen Formel-1-Pressekonferenz nach dem Qualifying seiner Sache sicher: Er habe ausreichend verlangsamt. "Ich fuhr in Kurve 11 und wurde über die gelben Flaggen informiert, deshalb ging ich vom Gas", so der RB-Fahrer, der bislang im Australien-Qualifying nie besser als Neunter war.

Perez: Gibt kein Problem

Die Onboard-Aufnahmen scheinen seine Sichtweise zu bestätigen. Wenn man die Kameraaufnahmen mit anderen Hotlaps vergleicht, ist zu hören, dass Perez etwas früher vom Gas geht. Sein zweiter Umlauf in Q2 fiel um etwa sechs Zehntel schneller aus. Laut Perez sei das ungefähr die Zeit, welche er durch das Verlangsamen eingebüßt hatte.

Perez rechnete: "Ich denke, ich habe in der Bremsphase etwa eine halbe Sekunde bis sechs Zehntel verloren. Als ich dann danach (nach der Kurve) das grüne Panel gesehen habe, habe ich die Runde durchgezogen. Da gibt es kein Problem." Ob das die Stewards genauso sehen, wird sich zeigen. Um 19 Uhr australischer Zeit (11 Uhr MESZ) musste Perez bei den Rennkommissaren vorsprechen. Eine Entscheidung steht noch aus

So ist der Rennplan von Sergio Perez

Perez hofft, dass er morgen im dritten Formel-1-Rennen beim Kampf um den Sieg nicht erneut das dritte Rad am Wagen gegenüber Leclerc und Verstappen ist. Seine Devise: "Ich muss einen guten Start haben, damit ich mit diesen beiden kämpfen kann. Hoffentlich haben wir ein gutes Rennen und einen engen Kampf."

Laut Perez wäre bereits in Q3 mehr drinnen gewesen. Doch der Unfall von Fernando Alonso machte einen Strich durch die Red-Bull-Rechnung. "In Q3 konnten wir aufgrund der roten Flagge unsere dritte Runde nicht fahren", so Perez. In der Endabrechnung landete er nur etwa eine Zehntel hinter Max Verstappen. Auf die Pole-Zeit fehlten allerdings 0,372 Sekunden.