Charles Leclerc holt sich beim Formel-1-GP in Australien die Pole Position. Der Ferrari-Pilot setzte sich in einem chaotischen Qualifying mit insgesamt zwei roten Flaggen auf dem Albert Park Circuit mit einer Rundenzeit von 1:17.868 vor dem Red-Bull-Duo Max Verstappen und Sergio Perez durch. Carlos Sainz startet nach Pech nur von P9.

Zu einem kuriosen Zwischenfall kam es im ersten Qualifying-Abschnitt zwischen Lance Stroll und Nicholas Latifi. Beim Versuch, dem Verkehr auszuweichen, kam es zu einer Kollision zwischen den beiden Kanadiern, die in einer roten Flagge resultierte. Sebastian Vettels Wagen konnte aufgrund dieses Zwischenfalls nach seinem FP3-Crash noch in letzter Minute repariert werden.

Formel 1 Startaufstellung Australien: Leclerc auf Pole, Alonso crasht

Der erste Run in Q3 war eine Angelegenheit für Charles Leclerc. Auf seiner ersten schnellen Runde konnte Leclerc mit einer 1:28.239 die beiden Red Bulls hinter sich lassen. Sergio Perez reihte sich auf P2 ein und lag damit eine Tausendstel vor Verstappen, der sich einen Verbremser in T13 geleistet hatte.

Wenige Augenblicke nachdem Leclerc die Start-Ziel-Linie überquert hatte, wurde die Session aber abgebrochen: Fernando Alonso war in Kurve 11 eingeschlagen. Ein technischer Defekt soll für den Unfall verantwortlich sein. Alonso behauptete: "Ich habe die Hydraulik verloren". Der Asturier schlug im vierten Gang in der Wand ein, normalerweise fuhr er die Unfallkurve im dritten. Sainz hatte Pech mit diesem Timing, er kam erst unter Rot-Bedingungen über die Linie, seine Runde zählte also nicht. Das sollte im weiteren Verlauf noch gravierende Auswirkungen haben.

Auf dem zweiten Versuch legte Max Verstappen mit einer Bestzeit-Verbesserung vor. Doch Charles Leclerc konnte noch einmal zurückschlagen und den Red Bull um fast drei Zehntel distanzieren. Da Carlos Sainz gleichzeitig einen Fehler einbaute, war Leclerc die Pole nicht mehr zu nehmen. Sergio Perez sicherte sich die dritte Startposition.

Lando Norris konnte die starke McLaren-Pace der Trainings bestätigen und pilotierte seinen MCL36 auf die vierte Startposition. Ihm fehlten aber bereits acht Zehntel auf die Spitze. Mit etwa einer Sekunde Rückstand reihte sich dahinter das Mercedes-Duo Hamilton und Russell ein. Daniel Ricciardo und Esteban Ocon sicherten sich P7 und P8. Sainz landete nach seinem Fehler nur auf P9, Alonso konnte aufgrund seines Unfalls keine Q3-Runde abspulen.

Qualifying - Session 3
Zwischenfälle:Fernando Alonso mit einem Unfall in T11 (Rote Flagge)
Top-5: Leclerc, Verstappen, Perez, Norris, Hamilton

Mick Schumacher scheitert in Q2

Das war Q2: Aufgrund der roten Flagge und des Defekts von Albon in Q1 verschob sich der Start des zweiten Qualifying-Segments um über 20 Minuten. Da Niederschläge drohten, gingen alle Piloten umgehend auf die Strecke und setzten erste Zeiten. Ein Ausritt von George Russell in T11 führte aber dazu, dass eine Reihe an Fahrern - darunter die Ferraris, rausnehmen mussten. Gegen Sergio Perez wurde eine Untersuchung eingeleitet, da er unter gelb zu schnell unterwegs gewesen sein soll.

Die Regenwarnungen erwiesen sich als nicht zutreffend, die Session ging wie auch das restliche Qualifying bei trockenen Bedingungen über die Bühne. Mick Schumacher, der mit P15 noch knapp ein Einzug in Q2 geschafft hatte, musste die Segel streichen. Erneut sprang nur die 15. Position dabei heraus. Ebenfalls auf der Strecke blieben Pierre Gasly (P11), Valtteri Bottas (P12), Yuki Tsunoda (P13) und Guanyu Zhou (P14). Für Bottas riss damit eine eindrucksvolle Serie. Der Finne zog zum ersten Mal seit 2016 nicht in Q3 ein.

An der Spitze hatte wie schon in Q1 auch im zweiten Qualifying-Segment ein Red Bull das bessere Ende für sich. Sergio Perez setzte sich diesmal mit einer 1:38.340 durch. Carlos Sainz reihte sich 0,129 Sekunden dahinter ein, gefolgt von Charles Leclerc. Max Verstappen landete auf der vierten Position, während Fernando Alonso auf P5 bis auf zwei Zehntel an den Holländer heranfahren konnte. Ebenfalls den Q3-Einzug schafften Lando Norris, George Russell, Lewis Hamilton, Daniel Ricciardo und Esteban Ocon.

Qualifying - Session 2
Zwischenfälle:George Russell mit Verbremser in T11 (Gelbe Flagge)
ausgeschieden:Gasly, Bottas, Tsunoda, Zhou, Schumacher
Top-5: Perez, Sainz, Leclerc, Verstappen, Alonso

Qualifying 1 in Australien: Stroll kollidiert mit Latifi

Das war Q1: Lance Stroll, der in FP3 gecrasht war, konnte mit Verspätung noch am Qualifying teilnehmen. Doch auf der Strecke angekommen leistete sich Stroll umgehend einen massiven Fauxpas. In langsamer Fahrt kam es zu einem Missverständnis mit Nicholas Latifi. Beim Versuch Verkehr auszuweichen, kreuzten Stroll und Latifi ihre Fahrlinien und sorgten so für eine Kollision. Latifi schlug hart in die Wand ein, blieb dabei aber unversehrt. Auch sein Landsmann musste seinen Wagen abstellen.

Eine Untersuchung der Stewards wurde für das Ende des Qualifyings angekündigt. Zuvor hatte Latifi bereits einen Ausritt zu verzeichnen gehabt, genauso wie AlphaTauri-Pilot Yuki Tsunoda. Diese Fahrfehler blieben aber noch folgenlos.

Last-Minute-Teilnahme von Vettel

Für Sebastian Vettel schien das Qualifying eigentlich bereits gelaufen zu sein, bevor es überhaupt begonnen hatte. Die Schäden an seinem AMR22 aus seinem Unfall in FP3 konnten aber dank des Unfalls von Teamkollege Stroll und Latifi und der daraus resultierenden Flagge, repariert werden. Vettel war somit noch in der Lage eine Runde zu drehen. Über P18 kam aber auch er nicht hinaus. Zu allem Überfluss erhielt der Deutsche auch noch eine Geldstrafe von 600 Euro, da er in der Boxengasse zu schnell gefahren war.

Die rote Flagge führte zu einem Restart mit noch zwei Minuten auf der Uhr. Nach einer 15-minütigen Unterbrechung kam es zu einem chaotischen Sprint, in dem sämtliche noch gefährdeten Piloten den Versuch unternahmen, noch eine saubere Runde abspulen zu können. Nicht alle schafften es rechtzeitig über die Linie.

Am Ende war das Qualifying neben den beiden Astons und Nicholas Latifi (P19) auch für Alexander Albon (P16) und Haas-Pilot Kevin Magnussen (P17) nach Q1 beendet. Für Albon, der sowieso eine Startplatz-Strafe aus Saudi Arabien noch zu verbüßen hatte, kam es wenige Momente später noch schlimmer. Auf der Auslaufrunde musste er seinen Williams aufgrund eines Defekts am Streckenrand abstellen.

Die Top-Piloten hatten bereits vor der Kollision von Stroll und Latifi nichts anbrennen lassen. Verstappen konnte nach mehreren Verbesserungen auf demselben Soft-Reifensatz mit einer 1:18.580 die schnellste Rundenzeit setzen, dahinter folgten sein Teamkollege Sergio Perez, sowie das Ferrari-Duo Charles Leclerc und Carlos Sainz.

Qualifying - Session 1
Zwischenfälle:Kollision zwischen Nicholas Latifi und Lance Stroll vor T6; Rote Flagge
Alexander Albon parkt nach einem Defekt am Streckenrand; Verschiebung von Q2-Start
ausgeschieden:Albon, Magnussen, Vettel, Latifi, Stroll
Top-5: Verstappen, Perez, Leclerc, Sainz, Alonso

Das Wetter:
Bei bewölkten Bedingungen betrug die Lufttemperatur zum Beginn von Q1 23,1 Grad Celsius. Auf der Strecke stieg das Quecksilber auf 28,9 Grad. Im Laufe der Qualifikations-Sitzung sanken die Temperaturen auf 22,4 (Luft) bzw. 26,5 (Strecke) Grad. Obwohl während der gesamten Session drohend dunkle Wolken aufzogen und zwischenzeitlich sogar einzelne Regentropfen vermeldet wurden, ging das Qualifying ohne Regenfälle über die Bühne.