Sebastian Vettels erstes Formel-1-Wochende der Formel-1-Saison 2022 in Australien verläuft weiterhin alles andere als nach Plan. Der Aston-Martin-Pilot verunfallt im 3. Freien Training und läuft damit Risiko, das Qualifying zu verpassen. Auch Lance Stroll verzeichnete einen Einschlag.

McLaren-Fahrer Lando Norris sichert sich in einer turbulenten letzten Trainings-Session des Wochenendes im Albert Park mit einer 1:19.117 die schnellste Zeit vor Charles Leclerc und Sergio Perez. Für Aufsehen sorgte auch Mercedes. Der W13 wirkte auf dem Albert Park Circuit oft nur schwer kontrollierbar, was zu Fahrfehlern bei beiden Piloten führte. Aber nicht nur Mercedes kämpfte mit Handling-Problemen, beinahe das ganze Feld hatte Schwierigkeiten mit der Balance.

Das Ergebnis: Hinter Norris, Leclerc und Perez reihten sich Alpine-Pilot Fernando Alonso und Carlos Sainz ebenfalls in den Top 5 ein. Daniel Ricciardo komplettierte das starke McLaren-Ergebnis auf der sechsten Position. Max Verstappen konnte auf dem roten Soft-Reifen keine repräsentative Zeitattacke komplettieren und wurde damit nur Siebter. Lewis Hamilton, Valtteri Bottas und Yuki Tsunoda vervollständigten die Top 10. Mick Schumacher wurde 14., Sebastian Vettel konnte aufgrund seines Unfalls keine Rundenzeit setzen.

Zwischenfälle & Defekte: 20 Minuten nach dem Beginn der Session verlor Sebastian Vettel in Kurve 10 das Heck und schlug mit seinem Aston Martin in der Mauer ein. Vettel konnte aufgrund starker Schäden nicht weitermachen und sorgte für eine circa zehn Minuten andauernde Session-Unterbrechung.

Der Heppenheimer nahm am Teamfunk den Unfall umgehend auf seine Kappe. "Ich habe das Auto verloren, das tut mir leid", funkte er an das Team. Ob der AMR22 bis zum Qualifying repariert werden kann, ist noch nicht bekannt. Genauso wenig, ob ein Getriebewechsel vonnöten ist.

Auch am zweiten Aston Martin wurde ein Schaden vermeldet. Zu Trainingsbeginn kommunizierte das Team, dass Lance Stroll ein Problem an seinem Wagen hat. Aber worum genau es sich handelte, ließ der Rennstall aus Silverstone offen. Nach der Unterbrechung konnte Stroll allerdings ausrücken, wodurch Aston - zumindest vorerst - keine weitere Trainingszeit verlor.

Max Verstappen sorgte auf einer schnellen Runde 25 Minuten vor dem Ende der Session in Turn 13 für einen Dreher. Der Red Bull RB18 blieb aber verschont. Verstappen machte die Fahrzeug-Balance dafür verantwortlich.

Beiden Mercedes-Piloten unterlief im Laufe der Session ein nahezu identischer Fehler. Lewis Hamilton hatte nach 20 Minuten infolge eines Verbremsers leichten Mauerkontakt. George Russell imitierte gegen Ende des Trainings den Fahrfehler seines Teamkollegen und leistete sich in Kurve 3 ebenfalls einen Verbremser, der in einem kurzen Ausflug ins Kies resultierte. Auch abgesehen von diesen beiden Ausrutschern wirkte der Mercedes schwer fahrbar.

Fünf Minuten vor dem Ende von FP3 kam dann auch noch der Super-Gau für Aston Martin. Lance Stroll schlug in Kurve 12 in die Streckenbarriere ein, nachdem er aufgrund von Untersteuern in das Kies geraten war. Der Unfall führte zu einem vorzeitigen Abbruch der Session.

Bei FP3-Sieger Lando Norris wurde beinahe zeitgleich zum Stroll-Unfall ein technisches Problem diagnostiziert. Kurz vor dem Ende des Trainings wurde er dringend davor gewarnt, das Gaspedal voll durchzudrücken, er musste in langsamer Fahrt an die Box zurückkehren.

Das Wetter: Wie schon FP2 am Freitagnachmittag war auch beim dritten Freien Training der Himmel wolkenbedeckt. Vom Regen blieb der Albert Park Circuit aber verschont. Die Lufttemperatur betrug beim zu Beginn der Session 24,6 Grad Celsius, auf der Strecke wurden 33,5 Grad gemessen.