Auch dieses Jahr hat Netflix eine neue Staffel der Eigenproduktion 'Drive to Survive' der Öffentlichkeit präsentiert. Alle Jahre wieder bekommen Formel-1-Fans damit exklusivere und tiefere Einblicke in die vergangene Saison, wobei diese bekanntermaßen nicht immer der exakten Realität entsprechen.
Eine Tatsache, die immer wieder in Kritik gegen Netflix resultiert. Bei den Testfahrten in Bahrain bemängelten so etwa Carlos Sainz, Max Verstappen, aber auch Lando Norris, dass bei Drive to Survive Rivalitäten erfunden oder Situationen überspitzt dargestellt werden. Die Fahrer sehen jedoch auch Vorteile in der Netflix-Produktion.
Carlos Sainz: Fans wissen, dass Netflix zu weit gegangen ist
Die beiden ehemaligen McLaren-Teamkollegen Carlos Sainz und Lando Norris sind bekanntlich gute Freunde. Etwas überraschend kam es also, dass es bei der vorletzten Staffel von Drive to Survive so wirkte, als würde zwischen den beiden eine große Rivalität bestehen. Mittlerweile ist bereits die vierte Staffel zu sehen und damit in aller Munde.
"Die Fans, die die Formel 1 kennen, und das sind viele, erkennen, dass Netflix mit Lando und mir etwas zu weit gegangen ist", beanstandet der mittlerweile bei Ferrari unter Vertrag stehende Carlos Sainz die dritte Staffel. "Ich glaube aber, dass Netflix in der Lage ist, solche Fehler zu beurteilen, anzupassen und zu versuchen, in diesen Szenen realistischer zu werden."
Schließlich könne so beim Zuschauer ein falscher Eindruck entstehen. Das bekräftigt auch Lando Norris selbst. "Ich denke, dass es hier und da natürlich ein paar Kommentare gibt, die sicher fehl am Platz sind. Wenn du dann die Person bist, um die es geht, bist du damit wahrscheinlich nicht ganz so einverstanden, weil es dann so aussieht, als hättest du an einem bestimmten Ort in der Zeit etwas gesagt, was nicht korrekt ist."
Damit meint der 22-jährige Brite zum Beispiel, dass bestimmte Funksprüche aus bestimmten Kontexten herausgeschnitten und in andere eingesetzt werden. Auch in der neuen Staffel wird das teaminterne Duell zwischen ihm und Daniel Ricciardo beleuchtet, wo es laut Lando Norris auch zu sowas gekommen sein soll.
Max Verstappen fordert Fakten
Auch Max Verstappen hat eine besondere Beziehung zu der Serie. Vergangene Saison mied Verstappen Netflix sogar, wodurch es keine Interviews des Streamingdienstes mit dem amtierenden Weltmeister gab. Dazu soll es auch in Zukunft nicht kommen, wie der Niederländer im Rahmen der Formel-1-Testfharten in Bahrain verriet. "Ich werde meine Meinung nicht ändern."
"Ich denke, ich bin ein ziemlich bodenständiger Typ und ich möchte, dass es einfach nur auf Fakten basiert und es nicht übertreibt", kritisiert auch Verstappen die Herangehensweise der Netflix-Produzenten.
Fahrer sind sich trotzdem einig: Drive to Survive gut für Formel 1
Gleichzeitig zeigt der Red-Bull-Pilot aber auch Verständnis. "Ich verstehe natürlich, dass es für Netflix bei allen Serien oder Dokumentationen - oder wie man das ganze nennt - so sein muss", merkt Verstappen an, der sogar erklärt, sich die neue Staffel sogar anschauen zu wollen.
Carlos Sainz und Lando Norris sehen 'Drive to Survive' trotz ihrer Kritik sogar als insgesamt positiv, da die Serie den Markt der Formel 1 erweitern und sie damit insgesamt attraktiver macht. "Ich glaube immer noch, dass Netflix eine gute Sache für den Sport, für mich und die Marke der Formel 1 ist. Ich werde immer noch dabei sein, wenn sie mich drinnen haben wollen."
Lando Norris schlägt in die selbe Kerbe, hat dafür aber eine Bedingung. "Solange sie nicht übertreiben und es so aussehen lassen, als hätten jemand was gemacht, was er nicht gemacht hat, weil ich denke, dass das zu weit gehen würde. Solange sie das nicht machen, ist es gut."
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