Daniel Ricciardo wurde während der Formel-1-Testfharten in Bahrain positiv auf das Coronavirus getestet. In nur einer Woche steht allerdings bereits der Saisonauftakt an. Bei McLaren ist man optimistisch, dass es sich für den Australier ausgeht, nach der überstandenen Infektion am Großen Preis von Bahrain wieder an den Start gehen zu können.

"Wir sind zuversichtlich, dass er nächstes Wochenende wieder teilnehmen kann", berichtete Teamchef Andreas Seidl. "Er fühlt sich bereits besser und wie wir wissen, dauert es in der Regel nur ein paar Tage, bis man wieder zurück in Form ist", führte der Niederbayer aus.

McLaren-Teamchef: Paul di Resta eine Option

Dennoch bereitet man sich in Woking bereits auf alle Eventualitäten vor. Sollte Ricciardo bis zum Rennwochenende auf dem Bahrain International Circuit kein negatives Testergebnis vorlegen können und somit der Grand Prix verpassen, hat man bereits Pläne aus der Schublade gezogen.

Der wohl überraschendste Name, der sich in der Verlosung als Ersatzfahrer befindet, ist Paul di Resta. Teamchef Andreas Seidl erwähnte auf das Thema angesprochen, ausdrücklich den Namen des 59-fachen GP-Starters. "Ähnlich wie letztes Jahr ist Paul di Resta auf Abruf verfügbar, falls man auf ihn zurückgreifen muss", sagte Seidl.

Ungarn 2017: Paul di Resta bei seinem letzten Formel-1-Start, Foto: Sutton
Ungarn 2017: Paul di Resta bei seinem letzten Formel-1-Start, Foto: Sutton

Der Schotte ist in den letzten Jahren vor allem als TV-Experte im Paddock unterwegs. Sein letzter Start in der Königsklasse liegt bereits über vier Jahre zurück. Damals sprang er bei Williams nur für ein einzelnes Rennen als Reservepilot ein, nachdem Felipe Masse beim Ungarn-GP 2017 krankheitsbedingt zurückziehen musste. 2013 absolvierte der ehemalige Force-India-Pilot seine letzte komplette Saison. Di Resta ist aber immer noch im Rennsport aktiv. In den letzten Jahren sammelte er vor allem im Langstrecken-Rennsport in der LMP2-Klasse viele Kilometer.

Mercedes' Formel-E-Piloten in Position

Der DTM-Champion ist aber nicht die einzige Alternative, die sich McLaren bietet. Das Mercedes-Kundenteam hat auch die Möglichkeit auf einen Reservefahrer der Silberpfeile zurückzugreifen. "Wir haben eine Übereinkunft mit Mercedes, dass wir uns die Reservefahrer teilen", stellt Seidl klar.

Als Ersatzpiloten in Brackley sind die beiden Formel-E-Piloten von Mercedes eingeplant. Nämlich der Niederländer Nyck De Vries und Ex-McLaren-Pilot Stoffel Vandoorne. Eine Überschneidung mit der Elektro-Rennserie gibt es nicht, der nächste e-Prix geht erst im April über die Bühne.

Am Samstagabend wurde auch noch Alpine-Ersatzfahrer Oscar Piastri ins Spiel gebracht. Das Renault-Werksteam verkündete, dass der Formel-2-Champion auch für McLaren als Ersatz bereit steht. Das Rennen um einen möglichen Start als Ersatz von Daniel Ricciardo ist also vollkommen offen.

Doch im wahrscheinlichsten Fall stellt sich die Frage gar nicht. Denn Daniel Ricciardo hat ausreichend Zeit, um von seiner Covid-Infektion zu genesen. Der Australier wurde am Freitag positiv getestet - also sieben Tage vor der ersten Trainingssession. Bereits in den Tagen vorher zeigten sich allerdings Symptome. Ein Großteil der Covid-Fälle klingt innerhalb von fünf Tagen ab. "Ich erwarte, dass Daniel in der nächsten Woche in guter Verfassung ist", betonte Seidl. Doch eine Garantie, dass dem so ist, gibt es nie.