George Russell besetzt 2022 eines der begehrtesten Cockpits in der Formel 1. Bei Mercedes wurde der Brite Teamkollege vom siebenmaligen Weltmeister Lewis Hamilton und ist damit Teil des Teams, dass seit 2014 fast alle Weltmeisterschaften - sowohl auf Konstrukteurs- als auch Fahrerseite - alle WM-Titel für sich entscheiden konnte.

Für George Russell, der bis vergangene Saison mit Williams eher noch im hinteren Teil des Feldes anzufinden war, wird es 2022 laut eigener Aussage dasselbe sein, sollte er mit dem Mercedes W13 in einem Auto sitzen, dass Rennen für Rennen um den Sieg mitfahren kann. An den WM-Titel möchte Russell aber noch nicht denken.

George Russell: Denke nicht an die Weltmeisterschaft

Mit den Testfahrten in Barcelona vergangene Woche hat die Formel-1-Saison auf der Strecke Fahrt aufgenommen. So musste auch George Russell wieder ins Lenkrad greifen - dieses Mal aber als offizieller Stammfahrer der Saison 2022 für das amtierende Weltmeisterteam Mercedes.

In den vergangenen acht Jahren konnte Mercedes immer einen Weltmeisterfähigen Boliden aufstellen. Auch wenn es aufgrund der frühen Phase der Saison noch nicht klar ist, ob es dem Team aus Brackley auch dieses Jahr gelungen ist, möchte sich George Russell von diesen Zahlen nicht beirren lassen.

"Das ist nicht mal etwas, über das ich nachdenke, um ehrlich zu sein", gesteht George Russell im Rahmen der Testfahrten in Barcelona. Dabei erklärte der Brite in den vergangenen Monaten, dass er durch viele schwierige Momente bei Williams zu einem besseren Fahrer geworden ist. Einem Fahrer, der für den Fall der Fälle bereit wäre um den Titel zu kämpfen.

George Russell sah Mercedes in Barcelona nicht ganz vorne, Foto: Motorsport-Magazin.com
George Russell sah Mercedes in Barcelona nicht ganz vorne, Foto: Motorsport-Magazin.com

Einen großen Unterschied macht es für George Russell aber nicht, wo er im Feld anzufinden ist - zumindest in Sachen Mindset. "Ich finde, dass es ziemlich unglaublich ist, wie der Kopf von Rennfahrern arbeitet", so Russell. "Wenn du den Helm aufsetzt, macht es keinen Unterschied, ob du für den Sieg oder wie in den letzten Jahren am hinteren Ende des Feldes kämpfst. Du hast immer das exakt selbe Mindset."

Kampf um Sieg in Bahrain 2020 als Beweis

Obwohl Russell in der Formel 1 zuvor noch nicht in einer vergleichbaren Situation war, unterstreicht die Vergangenheit des Briten diese Vermutung dennoch. "Ich hatte das beste Beispiel dafür, als ich in Bahrain für Mercedes gefahren bin." 2020 musste Russell für Landsmann Lewis Hamilton einspringen, nachdem dieser sich mit dem Coronavirus infiziert hatte.

George Russell konnte im schwarzen Silberpfeil prompt überzeugen, verpasste den Sieg aufgrund eines Reifenfauxpas und einem Reifenschaden in der Folge aber auf dramatische Art und Weise. Auch gegen seinen kurzzeitigen Mercedes-Teamkollegen Valtteri Bottas gab sich der Mercedes-Junior keine Blöße.

"Für mich war es nur ein weiteres Rennen", blickt George Russell zurück. "Als wir an der Spitze waren oder von vorne gestartet sind, war der Ansatz derselbe. Die Arbeit, die du das Event oder nach dem Event reinsteckst, ist genau dieselbe."

Ohnehin sah sich Russell mit Mercedes während der Barcelona-Testfahrten nicht ganz vorne. Der Brite erklärte, dass für ihn Ferrari und McLaren 'unheimlich stark aussehen', während Mercedes nach Aussagen Russells noch einige Verbesserungen vornehmen müsse.