Nach drei Jahren in der hinteren Hälfte des Formel-1-Feldes bei Williams sitzt Russell in der bevorstehenden Saison 2022 in einem der wohl begehrtesten Formel-1-Cockpits. Damit bekommt das junge Talent die Chance, sich bei Mercedes neben Rekordweltmeister Lewis Hamilton zu behaupten.

Dass Russell vor dieser Möglichkeit für Williams an den Start ging, stört ihn aber nicht. Ganz im Gegenteil: Der 23-Jährige ist froh, dass er in der Königsklasse bereits den ein oder anderen Rückschlag erleben durfte. Dies habe ihn schließlich zu einem besseren Fahrer gemacht. Russell hat vor allem ein Ziel vor den Augen: Den Weltmeistertitel.

George Russell: 'Natürlich will ich Weltmeister werden'

Seitdem George Russell 2019 in der Formel 1 als Mercedes-Junior bei Williams Racing sein Debüt in der Königsklasse gegeben hat, konnte er trotz eines schwachen Pakets immer wieder mit Glanzleistungen aufzeigen. Ein Grund, weshalb sich Mercedes unter der Führung von Motorsportchef Toto Wolff dazu entschieden hatte, das Cockpit von Valtteri Bottas, der 2022 für Alfa Romeo an den Start gehen wird, für den jungen Briten freizumachen.

Für Russell beginnt damit ein neues Kapitel. Die Ziele, die er in seiner Karriere noch erreichen möchte, stehen bereits fest. "Natürlich möchte ich ein Sieger sein. Ich möchte Weltmeister werden", betont der Brite gegenüber 'Crash.net'. Denn die Fortschritte, die er in seiner Williams-Zeit erreichen konnte, seien zwar gut, doch Russell betont, dass er mehr möchte als das.

Auf einzelne Schritte nach vorne würden schließlich bewirken, dass die Ziele immer höher werden, so Russell: "Wenn du es in das Q3 schaffst, dann feierst du viel und bist aufgeregt, aber dann möchtest du bei jedem anderen Wochenende ebenfalls ins Q3. Solange du nicht Weltmeister bist, ist es nie genug."

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George Russell dankbar für schwierige Zeit bei Williams

Dabei durfte Russell bereits die Erfahrung machen, was es bedeutet, um den Sieg mitzufahren. 2020 musste er als Mercedes-Junior beim Sakhir GP in Bahrain bei Mercedes für den mit dem Coronavirus infizierten Lewis Hamilton einspringen.

Trotz der Tatsache, dass das Auto für Russell viel zu eng war, hatte er dem deutlich erfahreneren Teamkollegen Valtteri Bottas in Griff. Strategische Fauxpas vonseiten Mercedes und ein später Reifenschaden sorgten letztlich jedoch dafür, dass Russell der fast sicher geglaubte Premierensieg doch noch aus den Händen gleitete.

Geroge Russell ist froh darüber, bei Williams seine ersten Schritte in der Formel 1 gemacht zu haben, Foto: LAT Images
Geroge Russell ist froh darüber, bei Williams seine ersten Schritte in der Formel 1 gemacht zu haben, Foto: LAT Images

Russell ist aber überzeugt davon, dass Momente wie diese, aber auch Rückschläge wie sein Imola-Crash 2020, dabei geholfen haben, ein kompletterer Formel-1-Pilot zu werden. "Damit umzugehen und von dieser Enttäuschung zurückzukommen, ist ein Teil des Lebens und ein Teil des Wettkampfs", so Russell.

Schließlich muss ein Fahrer in der Königsklasse auch inmitten eines Titelkampfs dazu in der Lage sein, sich von einzelnen Niederlagen zu erholen, wenngleich sich der junge Brite bisher noch nie in exakt solch einer Situation befand. "Es wird Wochenenden geben, an denen du scheitern wirst. Andere, an denen du erfolgreich sein wirst. Aber wenn du es nicht schaffst, nach solchen Enttäuschungen zurückzukommen, wirst du dich und das Team für die kommenden Rennen nur beeinträchtigen", betont George Russell.

In Hinblick auf seine zukünftigen Bestrebungen in der Königsklasse betrachtet er auch seine Zeit bei Williams an sich für hilfreich: "Ich bin dankbar dafür, dass ich mein Handwerk etwas abseits des Radars erlernen konnte, um dann so gut wie möglich vorbereitet zu sein, wenn ich ein Auto habe, dass mir hoffentlich dabei helfen kann, das zu erreichen, was ich erreichen will."