Statement von der Formel 1: Nach der Absage des Russland Grand Prix für die Saison 2022 wegen des Angriffskriegs auf die Ukraine hat die Königsklasse nun auch für die Zukunft Fakten geschaffen und ihren Vertrag mit dem zuständigen Rennpromoter Rosgonki vollständig aufgelöst. Das teilte die Formel 1 am Donnerstagmittag in einer knappen Botschaft mit.
Damit soll es auch in Zukunft kein Rennen mehr in Russland geben, weder am bisherigen Austragungsort Sotschi noch in Sankt Petersburg. Auf den dortigen Igora Drive wollte die Königsklasse das Rennen ab der Saison 2023 verlegen. Bis 2025 sollte der nun gekündigte Vertrag laufen. Ursprünglich eingefädelt hatten den Russland Grand Prix keine Geringeren als Ex-F1-Boss Bernie Ecclestone und der russische Machthaber Wladimir Putin.
Formel 1 liefert Statement nach zweideutiger Absage
Die Reaktion der Formel 1 folgt auf Kritik nach einer ersten Aussendung zum Russland-GP am vergangenen Freitag. Darin sprach die Formel 1 lediglich davon, eine Austragung des Rennens sei "unter den gegebenen Umständen" unmöglich, sprach jedoch nicht ausdrücklich von einer Absage. Dies geschah erst am vergangenen Dienstagabend durch die FIA nach einem Beschluss des Weltrats für Motorsport (WMSC).
Nach der ersten F1-Aussendung und bis zur finalen Absage des Russland-GP durch den WMSC hatte der Promoter Rosgonki das Rennen nur als ausgesetzt gemeldet. Ausgaben für Tickets wurden nicht erstattet. "Denn es ist noch immer möglich, dass die Ausgabe [des Grand Prix] stattfinden und wie zuvor geplant abgehalten wird", hieß es.
Russland-GP abgesagt: Ticketpreise werden erstattet
Erst am Mittwoch nach der WMSC-Sitzung sprach auch Rosgonki von einer Absage und will den Fans nun die Ticketpreise in voller Höhe erstatten. Wegen der gegenwärtig instabilen Situation könne das allerdings eine Weile dauern, hieß es. Diverse Sanktionen sollen derzeit das russische Finanz- und Bankensystem treffen. Ferner teilte der Promoter mit, das generelle Abkommen mit der F1 sei ausgesetzt. Einen Tag später steht nun fest: Der Vertrag ist sogar vollständig gekündigt.
In Sotschi fuhr die Formel 1 seit der Saison 2014. Debüt- und Rekordsieger ist Lewis Hamilton mit fünf Erfolgen in acht Läufen. Valtteri Bottas gewann zweimal, Nico Rosberg einmal. Durch die Auflösung des Vertrags bleibt Mercedes auf russischem Boden somit auch in Zukunft ungeschlagen.
Portugal, Katar oder Türkei könnten Russland-GP ersetzen
Als kurzfristiger Ersatz des Russland-GP in der Formel-1-Saison 2022 werden derzeit vor allem die Türkei, Katar und Portugal gehandelt. Künftig könnte das Rennen etwa ein Grand Prix in Las Vegas ersetzen.
Nach der damit geklärten Frage des Russland-GP bleibt in der Formel 1 weiter offen, wie es mit Nikita Mazepin und Titelsponsor Uralkali - ein russischer Konzern von Vater und Oligarch Dmitry Mazepin - weitergehen wird. Zuletzt untersagte die FIA jedwede Verwendung russischer und weißrussischer Nationalfarben und Symbolik in allen Rennserien unter ihrem Dach. Fahrer aus besagten Ländern dürfen hingegen zumindest unter neutraler Flagge starten. Eine erste Ausnahme bildet Großbritannien. Der nationale Motorsportverband sperrt die Athlethen komplett.
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