Am Donnerstag zeigte Aston Martin als erstes Team ein echtes Formel-1-Auto für die Saison 2022 - und am Freitag war der AMR22 auch das erste Auto, welches auf der Strecke die ersten Kilometer sammelte. Lance Stroll bekam die Ehre der ersten Ausfahrt, und später sammelte auch Sebastian Vettel in Silverstone bei einem Shakedown Kilometer.

Aston Martin verwendete dafür wie üblich einen Filmtag, also eine auf 100 Kilometer beschränkte Ausfahrt, die prinzipiell zum Filmen von Promo-Material gedacht ist. Die meisten Teams nutzen einen Filmtag vor der Saison aber auch dafür, das Auto grundsätzlich auf Funktionsfähigkeit zu prüfen. Außerhalb der offiziellen F1-Tests (23. bis 25. Februar und 10. bis 12. März) sind echte Test-Sessions schließlich verboten.

Aston Martin fährt früh: Kein Risiko mit neuem Auto

"Wir wollten so früh wie möglich einen Shakedown fahren, um die Systeme des Autos zu testen und uns ein bisschen Zeit zwischen Shakedown und dem Barcelona-Test zu geben", erklärt Aston Martins Cheftechniker Andy Green das Herangehen. Denn es ist durchaus überraschend, jetzt schon ein fahrbereites Auto hinzustellen.

So lässt man in einem Jahr, in dem die Entwicklungsschritte aufgrund des neuen Reglements riesig wie nie sind, eigentlich viel Entwicklungszeit liegen. Die meisten Teams planen deshalb erst in der Woche des am 23. Februar beginnenden, dreitägigen Barcelona-Tests ihre Shakedowns.

Aston Martin will es aber lieber nicht darauf ankommen, dass Probleme erst in Barcelona entdeckt werden. Schließlich ist das 2022er-Auto komplett neu, nichts konnte vom Vorjahr übernommen werden. Das bedeutet erhöhtes Technik-Risiko, erklärt Green: "Der erste Test ist sehr kurz, und der zweite Test ist so nah am ersten Rennen dran, dass es fast unmöglich sein wird zu reagieren." Schon eine Woche nach dem zweiten Test in Bahrain startet an gleicher Stelle das erste Rennwochenende.

"Also dachten wir, es ist gut, vor dem ersten Test einen Shakedown zu fahren", sagt Green. Vettel und Stroll drehten ihre Runden auf der Kurzanbindung von Silverstone, der Hausstrecke von Aston Martin.