Sebastian Vettel erlebte in seiner ersten Formel-1-Saison bei Aston Martin eine Achterbahnfahrt. 2022 hofft er mit dem neuen Reglement auf mehr. Im Rahmen der heutigen Präsentation des Teams von Lawrence Stroll bekräftigt er: Es hängt maßgeblich von seinem neuen Aston-Martin-Boliden ab, wie und vor allem ob seine Zukunft in der Königsklasse weitergeht.

Vettel über Zukunft: Hängt von der Siegfähigkeit ab

Wie hoch er seine Ambitionen ansetzt, damit rückte Vettel nur tröpfchenweise heraus. "Ich will keine genaue Zahl als Ziel setzten, wo das Team sein muss oder in welchen Bereichen wir fahren sollen", hielt sich Vettel zu Beginn der Medienrunde im Rahmen der Vorstellung des AMR22 noch bedeckt.

Später nannte er dann seine Zielsetzung doch konkreter: "Das große Ziel ist natürlich klar. Wir wollen Fortschritte machen und gewinnen. Der Pfad, auf dem wir uns bisher bewegen sieht interessant aus. Die Zukunft wird davon abhängen, ob wir siegen können", so Vettel. Das deckt sich mit den Ansagen des 53-fachen GP-Siegers aus der Vergangenheit.

Öfters kündigte der F1-Routinier bereits an, nur weitermachen zu wollen, wenn er auf Topniveau performen kann. In welchem Zeitraum er sich Siege erhofft, wollte der Ex-Ferrari-Mann, der seit September 2019 auf einen GP-Erfolg wartet, nicht näher ausführen. Aber, dass es unbedingt einen Schritt nach vorne geben muss, daran besteht kein Zweifel.

Aston Martin: Wiederauferstehung nach Debakel-Saison?

Die Performance des letztjährigen Aston Martins wird nicht ausreichen, um die Ambitionen von Vettel zu erfüllen. 2021 fiel das ehemalige Racing-Point-Team in der Konstrukteurs-WM auf die siebte Position zurück und konnte abgesehen von einem Podium kaum Top-Resultate sammeln.

Aston Martin befindet sich seit der Übernahme durch Lawrence Stroll auf einer Aufrüstungsmission. Doch bis man die Früchte dieser Arbeit ernten kann, wird es Jahre dauern, so die Teamlinie. Vettel befindet sich mit seinen 34 Jahren allerdings bereits im gehobenen Rennfahrer-Alter. Entsprechend schnell erhofft er sich auch Fortschritte.

Im Vergleich zur abgelaufenen Saison stellte Vettel klar, müsse sich einiges verbessern: "In erster Linie hoffe ich, dass wir uns allgemein in einer besseren Position befinden. Wir hoffen natürlich viel mehr Punkte zu sammeln." Vettel resümierte, dass man 2021 nur in wenigen Rennen vorne mitkämpfen konnte, während er und Teamkollege Lance Stroll häufig im Mittelfeld untergingen.

"Letztes Jahr war schwierig. Denn für zwei Drittel der Saison hatten wir keine Entwicklung und dazu war unsere Wagen-Philosophie 2021 wahrscheinlich nicht die beste", relativierte Vettel die enttäuschende 2021er-Saison.

Aston Martin AMR22: Sebastian Vettel und Lance Stroll mit ihrem neuen Dienstwagen, Foto: Aston Martin
Aston Martin AMR22: Sebastian Vettel und Lance Stroll mit ihrem neuen Dienstwagen, Foto: Aston Martin

Vettel selbstkritisch: Nicht immer einen guten Job abgeliefert

Der Heppenheimer war im Rückblick auch mit seinen eigenen Leistungen sehr selbstkritisch. "Bei einigen Rennen habe ich keinen guten Job abgeliefert", so der vierfache Weltmeister. Er merkte an: 2021 habe er am Anfang noch einige Zeit gebraucht, bis er sich mit dem für ihn neuen Boliden zurechtfand und seinen Rhythmus entwickeln konnte.

Nach der Formel-1-Saison 2022 läuft der Kontrakt von Sebastian Vettel bei Aston Martin aus. Da in der Königsklasse naturgemäß die Verträge oft sehr früh bereits für das Folgejahr in Stein gemeißelt werden, muss er sich also relativ schnell entscheiden, ob es weiterhin Sinn macht, das Projekt Formel 1 zu verfolgen. Zunächst will Vettel aber einmal den Saisonbeginn abwarten und lässt sich nicht zu Spekulationen hinreißen.

Vettel: "Die Herausforderung wird es sein, uns an die Aufgabe mit dem neuen Auto heranzutasten. Wie unsere Aufgabe dann aussieht, kommt natürlich immer darauf an, ob wir um Siege und Podien fahren. Aber zu diesem Zeitpunkt will ich mir keine Erwartungen setzen". Die große Hoffnung bleibt natürlich, dass Aston Martin umgehend vorne dabei ist. Aber, so gesteht Vettel, das hoffe schließlich jedes Team im Paddock. "Ganz oben auf dem Podium hat jedoch immer nur einer Platz", sagte er.