Die Launch-Saison in der Formel 1 ist in vollem Gange. Nach Haas, Red Bull und Aston Martin hat auch McLaren am Freitag seinen neuen Rennwagen für das kommende Jahr präsentiert. Obwohl sich einige Teams, allen voran die Bullen, noch mit den Details zurückhalten, zeichnet sich zunehmend ein Bild des neuen Formel-1-Looks ab.

Hässlicher Frontflügel?

Nicht jeder ist aber vom Aussehen der Wagengeneration 2022 überzeugt. Lando Norris konnte sich beispielsweise nicht damit anfreunden. Zumindest bislang. "Es sieht sehr komisch und anders aus", fand der Brite. Ein Aspekt an der Front irritiert ihn besonders. "Es sieht seltsam aus, wie hoch der Frontflügel ist. Es sieht fast so aus, als ob er bist zur Hälfte der Reifen geht", kritisiert Norris.

"In den letzten Jahren hat das sehr cool ausgesehen, wenn man sieht, wie der Frontflügel fast den Boden berührt. Wenn er sich fast an der Strecke reibt, sieht das viel dynamischer aus", erklärt der 22-Jährige seine Vorbehalte gegen die 2022er-Wagen.

Der Unterschied zur Vorsaison: 2021 war die minimale Frontflügel-Höhe auf 75 Millimeter über dem Referenzpunkt festgesetzt, 2022 beträgt dieser Wert 100 Millimeter. Zusätzlich zu den veränderten Maßen verstärkt das Fahrzeug-Setup diesen Effekt, da sich die Maße als Referenzebene immer auf den Unterboden beziehen. 2022 wird dieser aber mit einem geringeren Anstellwinkel eingesetzt.

Norris vergleicht neue Wagen-Generation mit Halo

Norris ist aber zuversichtlich, dass man sich mit der Zeit daran gewöhnt. "Ich denke das ist so wie mit dem Halo. Die ersten paar Male hat es grauenhaft ausgesehen, aber inzwischen nehmen wir es als normalen Teil eines Formel-1-Autos wahr. Mit diesen Fahrzeugen könnte es dasselbe sein", vermutet der WM-Sechste des Vorjahres, der erst vor wenigen Tagen eine langfristige Vertragsverlängerung bei McLaren unterzeichnet hatte.

Ricciardo: F1-Autos sehen richtig cool aus

Daniel Ricciardo outet sich hingegen beim McLaren-Launch als Fan der neuen Fahrzeuge. "Die Optik dieser Autos ist mir schnell ans Herz gewachsen. Auch wenn es nur Pitches sind, sie sehen richtig cool aus", freut sich der Australier, der sich bereits durch die Videoaufnahmen der Shakedown-Runden von Aston Martin ein erstes Bild des Fahrverhaltens verschafft hat. "So wie das Auto auf der Strecke sitzt und wie die Nase ist, sieht das schon sehr anders aus", bilanziert er.

Ricciardo ist überrascht, dass er sich mit dem Look der neuen Boliden so schnell anfreunden konnte. "Normalerweise dauert es ein bisschen, bis man sie mag und den Geschmack gut findet, aber diese wachsen mir mehr und mehr ans Herz", sagte der achtfache GP-Sieger. Doch die Fotogenität der Fahrzeuge ist in der Königsklasse sowieso nur sekundär. Der Ex-Red-Bull-Pilot merkte an: "Es geht eher darum, wie wir mit diesem Auto das Limit finden können".