Abseits des Dramas um die beiden WM-Rivalen Lewis Hamilton und Max Verstappen erlebt Sebastian Vettel in Saudi-Arabien ein Rennen zum Vergessen. Nach Platz 17 im Qualifying kämpft sich der Deutsche im Rennen bis auf Rang acht nach vorne und darf kurzzeitig auf Punkte hoffen. Dann macht eine Kollision mit Yuki Tsunoda aber alles zunichte.

In Runde 23 versuchte der Japaner in Kurve außenherum vorbeizugehen, verbremste sich dabei jedoch. Vettel ging wieder vorbei - und weil Tsunoda nicht nachgeben wollte, kam es zur Kollision. Tsunoda verlor seinen Frontflügel, Vettel drehte sich und fiel auf Platz 11 zurück. Doch damit nicht genug, der 34-Jährige hatte im Anschluss mit starken Beschädigungen an seinem Aston Martin AMR21 zu kämpfen.

"Das hat unser Rennen zerstört", meint Vettel nach Rennende und berichtet: "Natürlich halte ich dagegen. Ich dachte, ich hätte ihm genug Platz gelassen, aber dann trifft es mich von hinten." Die Chance auf Punkte war somit dahin - aber nicht nur für Vettel, auch für Tsunoda. Umso ärgerlicher aus Sicht des viermaligen Weltmeisters: "Er [Tsunoda] war schneller. In ein paar Runden wäre er wahrscheinlich sowieso vorbeigekommen."

Der Japaner nahm den Unfall im Anschluss auf seine Kappe, entschuldigte sich nach Rennende bei Vettel. "Das war komplett meine Schuld", gesteht Tsunoda. "Vielleicht hätte Seb mir etwas mehr Raum geben können, aber ich hätte es auch in der nächsten Runde nochmal versuchen können."

So aber ärgert sich Vettel: "Das war bitter. Ich glaube, dass wir einen Punkt hätten retten können." Dass ein Top-10-Ergebnis allerdings nicht die wahre Pace des Aston Martin widergespiegelt hätte, weiß auch der 34-Jährige: "Ich glaube es war klar, dass wir nicht dahin gehören.", so Vettel. "Wir haben bei den Starts alles rausgeholt, wir hatten nicht die Pace."

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Vettel wundert sich über Räikkönen: Vielleicht dachte er, es geht nach rechts

Für ein vorzeitiges Rennende sorgte dann eine weitere Kollision - diesmal mit Ex-Teamkollege Kimi Räikkönen. Der Finne attackierte ebenfalls in Kurve eins, konnte die Linie aber nicht halten. Vettel konterte, ging auf der folgenden Geraden wieder vorbei und hatte für Kurve drei die Innenbahn.

Zur Überraschung des Deutschen gab Räikkönen allerdings nicht auf und hielt weiter gegen. So kam es dann zur Berührung: "Ich weiß nicht, wo er hinwollte. Die Kurve geht nach links, vielleicht dachte er, es geht nach rechts", wundert sich Vettel. "Die Kurve ist zu eng für zwei Autos. Ich hatte die innere Linie, er hätte zurückziehen müssen."

Der 34-Jährige fiel in der Folge noch weiter zurück, lag aussichtlos auf Platz 14. Trotz stark beschädigtem Auto fuhr Vettel zunächst weiter, hoffte auf ein erneutes Safety-Car. Da dies allerdings ausblieb, beorderte Aston Martin seinen Boliden mit der Startnummer fünf wenige Runden vor Schluss vorzeitig zurück an die Box. Da auch Teamkollege Lance Stroll nur auf Platz elf landete, reist der britische Rennstall mit leeren Händen zum Saisonfinale nach Abu Dhabi.