Das Haas-Rookie-Duo von Nikita Mazepin und Mick Schumacher reist 2021 zum ersten Mal nach Brasilien. Die beiden Formel-1-Neueinsteiger fuhren in ihrer Nachwuchs-Karriere fast ausschließlich auf europäischen Strecken, mit einer Handvoll Asien-Gastspiele.

Ihr Debüt in Interlagos steht allerdings unter unterschiedlichen Vorzeichen. Während Schumacher vor dem Start in den Triple-Header noch eine Vorbereitungs-Session im Simulator hinlegte, steht Mazepins Rundenzahl auch virtuell bei null: "Leider nein, ich konnte nicht."

Mazepin fehlt Simulator-Zeit: Hoffentlich 2022 anders

"Es ist definitiv eine schwierige Strecke, und man braucht mehr als eine Session, um auf Touren zu kommen", prognostiziert Mazepin am Donnerstag in der Pressekonferenz. Allerdings hat er nur eine Session - es ist ein Sprint-Qualifying-Wochenende, nach dem 1. Freien Training geht es am Freitag sofort ins Qualifying.

"Aber ich schätze, damit werde ich leben müssen", sagt Mazepin. "Es wird wahrscheinlich schwieriger, als mir das lieb wäre, aber das ist momentan einfach die Realität. Hoffentlich ändert sich das im nächsten Jahr. Wenn ich euch sagen könnte, wie viele Youtube-Videos von Interlagos ich schon geschaut habe!"

Schumacher fährt über 100 Runden: Q2 für Haas drin?

Bei Teamkollege Schumacher klingt das ganz anders: "Ich bin wahrscheinlich zwischen 100 und 150 Runden gefahren. Einfach, weil die Strecke recht kurz ist." Auch wenn die ganze Simulator-Erfahrung vor dem Start in den Triple-Header kam: "Aber geht nicht anders."

"Ich glaube, das kann mir schon helfen, um eine Idee zu haben, wo es links und rechts geht", glaubt Schumacher, auch wenn er darauf verweist: Besonders Höhenunterschiede, die hier in Interlagos relativ groß und von Bedeutung sind, lassen sich im Simulator schwerer beurteilen. "Wenn man noch nie gefahren ist, dann ist es natürlich schwierig. Dennoch muss man eigene Erfahrungen auf der Rennstrecke machen."

Mick Schumacher beim Track-Walk in Brasilien, Foto: LAT Images
Mick Schumacher beim Track-Walk in Brasilien, Foto: LAT Images

Auf Basis der Simulator-Erfahrung prophezeit Schumacher sogar ein gutes Wochenende für Haas, und sieht eine Chance, am Freitag zum dritten Mal in seiner Karriere ins Q2 aufzusteigen: "Normalerweise sind die kürzeren Strecken relativ gut für uns. Als ich hier im Simulator gefahren bin, hat es sich richtig gut angefühlt. Jetzt müssen wir nur eins und eins zusammengeben, da kommt hoffentlich zwei dabei raus."

Teamkollege Mazepin schaffte es in 18 Rennen noch nie aus Q1 heraus. Von ihm gibt es auch keine Form-Prognosen, auch wenn Haas in Mexiko zuletzt relativ zu Williams wieder näher am Feld dran war, und Mazepin sogar im ersten Stint im hinteren Mittelfeld hatte mitfahren können: "Den ganzen ersten Stint lang tat das Auto, was ich wollte. Wir haben ein bisschen das Qualifying-Setup geopfert, um ein besseres Renn-Setup zu haben, was eine tolle Entscheidung von meinem Ingenieurs-Team war." Ein langsamer Boxenstopp warf ihn danach wieder zurück, trotzdem: "Ich hoffe, mehr von diesem Feeling kommt dieses Wochenende."