Sebastian Vettel hat sich den Auftakt zum Türkei-GP wohl etwas anders vorgestellt. Wie viele andere Teams wird Aston Martin vom griffigen Streckenbelag überrascht. Vettel plagt sich mit massivem Untersteuern und landet deshalb nur auf der 16. Position.

Vettel: Auf eine Runde nicht am Maximum

Nach Aston Martin musste man im Klassement der beiden Freitagssessions lange suchen. Sowohl in der Früh als auch im zweiten Training kamen Vettel und Stroll nicht über Platz 13 hinaus. Während der Heppenheimer im ersten Training noch die Nase gegenüber seinem Teamkollegen deutlich vorne hatte, drehte sich der Spieß in FP2 um. Vettel fehlten auf seiner schnellsten Runde zwei Zehntel auf den Kanadier, wodurch er nur auf P16 landete.

"Wir sind noch nicht da, wo wir sein wollen", resümierte Vettel nach dem Training. Das zeige sich vor allem auf den Hotlaps. "Auf eine Runde war das noch nicht das Maximum", war sich der Ex-Ferrari-Pilot mit einem Blick auf die Rundenzeiten sicher.

Problemfall Untersteuern

"Am Nachmittag habe ich ein bisschen etwas probiert. Ich weiß nicht ob es in die richtige Richtung ging", erklärte Vettel den Rückstand auf seinen Teamkollegen. Dem Fahrgefühlt des Deutschen nach zu Urteil ging es passte die Richtung dieses Experiments wohl kaum. Denn bereits während dem Training regte er sich über ein untersteuerndes Auto auf. "Ich hatte nicht so das Gespür auf der Vorderachse und daraus ergab sich viel Untersteuern", sagte Vettel nach dem Training.

"Das Problem mit dem Untersteuern hat sich während der Session ein bisschen gebessert", stellte Vettel fest, aber für eine gute Balance fehle noch sehr viel. Auf den Longruns sei das Fahrgefühl mit dem AMR21 allerdings deutlich besser als noch auf eine Runde. "Auf dem Long Run konnte ich das Gefühl besser einpendeln", freute sich der vierfache Weltmeister.

Vettel ist nicht der einzige Fahrer, der sich am Freitag mit einem schwer einzulenkenden Wagen. Unter anderem Pierre Gasly und der WM-Zweite, Max Verstappen, kamen mit dem Fahrverhalten ihrer Boliden auch nicht zurecht. Grund dafür, dass so viele Teams mit dem Setup etwas danebengriffen, war der Belag in der Türkei. Nachdem der Asphalt beim Comeback 2020 außergewöhnlich rutschig war, bearbeitete man ihn für dieses Rennen mit einem Wasserstrahler. Aufgrund mangelnder Erfahrungswerte konnte kein Team so genau abschätzen, wie viel Halt der Kurs nun tatsächlich bieten würde.

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Vettel hofft auf Regen-Qualifying

Im dritten Training könnte es schwierig werden, brauchbare Setup-Daten zu sammeln. Denn der Wetterbericht prognostiziert für den Samstagvormittag Regenfälle. Wenn sich diese Vorhersage bewahrheitet, muss das britischen Team seinen Wagen aus den heutigen Daten bereits ideal abstimmen, bevor sie ins - voraussichtlich trockene - Qualifying starten. "Ich hätte lieber Regen im Qualifying, nicht in FP3", meinte Vettel mit Blick auf Samstag.

Sonderlich besorgt zeigt er sich dennoch nicht. Er geht davon aus, dass das Team die Setup-Probleme bis zum Qualifying wieder in den Griff bekommt. "Am Morgen hatten wir eine brauchbare Session und am Nachmittag versuchten wir etwas anderes. Wir werden das beste aus diesen beiden Setups schon zusammenbekommen."