47 Rennen benötigte die Partnerschaft von George Russell und Williams, bis sie 2021 in Ungarn die ersten Punkte holte. Fünf Rennen später hat sich das Blatt jedoch ganz plötzlich gewendet: Russell fuhr in vier dieser letzten fünf in die Top-10, zweimal unter die Top-3 im Qualifying, und kletterte mit 16 Zählern auf P15 in der Fahrer-WM.

In Sotschi ging die Positiv-Serie weiter. Einen sensationellen dritten Startplatz verwandelte Russell in einen zehnten Rang und in einen WM-Punkt: "Heute war das besonders im Trockenen das Maximum, was wir erreichen konnten." Obwohl er in der Startphase gar seinen dritten Platz gegen einen Aston Martin, einen McLaren und einen Mercedes behaupten hatte können.

Russell mischt in Sotschi an der Spitze mit

"Wir wussten vor dem Rennen, dass es keine Rolle spielte, ob wir früh oder spät stoppen würden", meint Russell. "Die anderen Autos waren so viel schneller, die wären immer vorbeigekommen." Trotzdem konnte er seinen dritten Startplatz mit einem beeindruckenden Eröffnungs-Stint nicht nur gegen Lance Stroll verteidigen, sondern blieb lange auch in Sichtweite zum Führungsduo Lando Norris und Carlos Sainz.

"Schade, dass wir in der ersten Kurve nicht mehr schafften", bedauert Russell. Sein topspeed-starker Williams trieb die Konkurrenz anfangs zur Verzweiflung. "Für uns war etwas weniger Abtrieb das Optimum. Viele andere sind mit Abtrieb auf Monaco-Niveau gefahren."

Russell fällt nach Stopp und im Regen zurück

Lance Stroll stoppte dann jedoch früh, um mittels Undercut Russell die Position abzunehmen. Williams kam eine Runde später, aber die Position war schon verloren. Andere blieben draußen, und jetzt wurde der Pace-Nachteil des Williams deutlich. Russell hielt sich trotzdem wacker am unteren Ende der Top-10.

Den zehnten Platz rettete er unter Schwierigkeiten beim plötzlich einsetzenden Regen noch über die Linie: "Ich war einer von wenigen auf gebrauchten Intermediates, weil wir alle unsere Reifen im Qualifying verwendet hatten." Kimi Räikkönen ging auf der Strecke vorbei, dann fuhren er und ein aus der Box kommender Sergio Perez Russell locker davon.

Auch der Ansatz, mit weniger Abtrieb zu fahren, half im Regen nicht: "Vielleicht wären wir rückblickend mit mehr Abtrieb etwas wettbewerbsfähiger gewesen." Aber über einen zehnten Platz will sich Russell nicht beschweren: "Vielleicht war P8 das Maximum, aber P10, mehr Punkte - natürlich hätten wir von mehr träumen können, aber realistisch gesehen ist das ein starkes Ergebnis." In der WM fehlen ihm nur zwei Zähler auf Yuki Tsunoda, und acht auf Lance Stroll.

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