Highlight des Jahres für Mick Schumacher bei der Rückkehr der Formel 1 aus der Sommerpause. Wenn die Königsklasse nach mehr als drei Woche Ruhe am kommenden Wochenende ins belgische Spa-Francorchamps reist, dann steigt für den F1-Rookie das speziellste Rennen der gesamten Saison. Nicht nur, weil Schumacher keine Strecke mehr mag als die Ardennen-Achterbahn, sondern auch weil den Haas-Fahrer eine ganz besondere Familiengeschichte um Vater und Rekordweltmeister Michael Schumacher mit dem Kurs in Belgien verbindet.

"Spa ist generell meine Lieblingsstrecke, in jeder Hinsicht", sagt der 22-Jährige vor seinem zwölften Formel-1-Grand-Prix. "Für mich ist es einfach großartig, zurück nach Spa zu kommen. Es ist auf jeden Fall eine der forderndsten Strecken, sie ist super lang, es gibt viele Unebenheiten und sie ist sehr historisch, sodass es auf jeden Fall eines der besondersten Wochenenden ist, die wir im Kalender haben", schildert Schumacher.

Formel 1: Spa als Wohnzimmer Michael Schumachers

Doch ist es eben längst nicht nur die Strecke und ihre Historie (schon 1950 im Kalender!), was Mick Schumacher von Spa-Francorchamps schwärmen lässt. Die besondere Verbindung zu den Ardennen bildet die Geschichte seines Vaters auf dem längsten Kurs im Formel-1-Kalender. 30 Jahre ist es am 25. August 2021, dem Mittwoch vor dem diesjährigen Grand Prix, her, dass Michael Schumacher in Belgien sein Formel-1-Debüt im berühmten grünen Jordan gab. Den testete Mick Schumacher übrigens erst jüngst in Silverstone.

Für Mick ist das mindestens genauso besonders wie ein Jubiläum, das er bereits 2017 in Spa mitfeiern durfte. An dieser berühmten Stätte des Motorsports pilotierte der Youngster im Rahmenprogramm der Formel 1 Michael Schumachers Benetton B194 - 25 Jahre nach dem ersten von 91 F1-Siegen seines Vaters.

Mick Schumacher selbst mit Spa-Moment: Erster F3-Sieg

"Es war eine großartige Erfahrung, 2017 den Benetton meines Vaters gefahren zu sein. Jetzt, fünf Jahre später, fahre ich selbst in der Formel 1 und das ist 30 Jahre nachdem mein Vater sein Debüt gegeben hat", schwärmt Schumacher. Neben seinem Debüt 1991 und seinem ersten Sieg 1992 hatte Michael Schumacher in seinem Wohnzimmer Spa (mit sechs Siegen Rekordsieger) 2004 auch seinen siebten und letzten WM-Titel perfekt gemacht. Nun will sich auch sein Junior in Spa verewigen. Mick: "Das ist ein wirklich ganz besonderer Moment für mich und meine Familie, sodass ich sehr happy bin, dorthin zu fahren und dieser besonderen Strecke auch meinen Stempel aufzudrücken.

Mick im Benetton seines Vaters, Foto: LAT Images
Mick im Benetton seines Vaters, Foto: LAT Images

Tatsächlich verbindet Mick Schumacher inzwischen bereits selbst eine gewisse Geschichte mit Spa-Francorchamps. 2018 begann dort mit Pole und Sieg sein großer Durchbruch auf dem Weg zum Titel in der Formel 3 EM. "Es war 2018 mein erster Sieg in der Formel 3 und der erste einer guten Serie", erinnert sich der damalige Prema-Pilot.

Mick Schumacher will Spa nun selbst seinen Stempel aufdrücken

Schumacher weiter: "Außerdem war es meine erste Pole Position des Jahres. Das war dort ein sehr guter Anfang, weil es einfach für unsere Familie eine so besondere Strecke ist - und für mich auch. Also freue ich mich sehr, wieder dorthin zu fahren. Hoffentlich sind wir in der Lage, etwas aus dem Hut zu zaubern. Das wäre klasse."

Wirklich realistisch erscheint das im klar langsamsten aller Boliden, dem Haas VF-21, allerdings noch weniger als für Michael Schumacher, der vor 30 Jahren den Jordan 191 mit dem berühmten 7-Up-Logo auf grünem Grund auf dem siebten Platz qualifizierte. Teamchef Günther Steiner bringt das wohl am besten auf den Punkt. Von Spa-Vorfreude ist beim Südtiroler wegen der geringen Aussichten seines seit Saisonstart auf 2022 fokussierten Teams absolut nichts zu spüren. Steiner: "Noch ein Rennen und dann sind wir näher am Ende als am Anfang [der Saison] [...]"

Ardennen-Wetter als einzige Chance

Die wohl einzige Chance dürfte eine besondere Eigenart der Ardennen darstellen - das wechselhafte Wetter. "Ich freue mich darauf, wieder ein bisschen Regen zu bekommen, das wäre schön", sagt Schumacher. "Aber natürlich bin ich auch froh, wenn es trocken ist. Wir lassen es einfach auf uns zukommen!"

Michael Schumacher gewann 1992 in Spa sein erstes Formel-1-Rennen, Foto: LAT
Michael Schumacher gewann 1992 in Spa sein erstes Formel-1-Rennen, Foto: LAT