Max Verstappen gewinnt ein denkwürdiges 1. Freies Training zum Großbritannien GP 2021. Vor zehntausenden Zuschauern auf den teilweise schon vollbesetzten Tribünen fuhr der Red-Bull-Pilot in 1:27,035 Minuten Bestzeit auf dem Silverstone Circuit. Die Trainingssitzung erfuhr deshalb besondere Bedeutung, weil die Formel 1 ein neues Wochenendformat mit Sprint-Qualifying am Samstag ausprobiert.

Die Teams zeigten dabei unterschiedliche Herangehensweisen. Die 60-minütige Session am Freitagnachmittag war die einzige Gelegenheit, die Boliden für das Wochenende abzustimmen. Mit dem Beginn der Qualifikation um 19:00 Uhr MESZ gelten Parc-fermé-Regeln, die Setups der Autos dürfen nicht mehr verändert werden.

Während sich Red Bull zum Beispiel darauf konzentrierte, alle Reifenmischungen auf kürzeren Runs von etwa fünf Runden auszutesten, stellte Mercedes vor allem die Medium-Reifen auf die Probe. Je 21 Runden fuhren Lewis Hamilton und Valtteri Bottas auf dem gelb markierten Pirelli-Reifen.

Das Ergebnis: Es war eine dominante Vorstellung des WM-Führenden. Verstappen distanzierte die gesamte Konkurrenz um knapp acht Zehntelsekunden. McLaren-Pilot Lando Norris war dabei noch erster Verfolger, obwohl er seine schnellste Zeit auf Medium fuhr. Lewis Hamilton fuhr auf seinem Soft-Run eine Tausendstel langsamer als Norris und wunderte sich über de großen Rückstand auf Verstappen. "Woher kommt das?", funkte er Richtung Team.

Nur wenige Tausendstel hinter Hamilton reihte sich Charles Leclerc auf Rang vier vor Valtteri Bottas auf Rang fünf ein. Carlos Sainz wurde Sechster, Sebastian Vettel landete auf einem starken siebten Platz. Sergio Perez, Daniel Ricciardo und Esteban Ocon komplettierten die Top-10. Mick Schumacher beendete das 1. Training zeitgleich mit Nicholas Latifi auf Rang 17 vor Lance Stroll, Nikita Mazepin und George Russell.

Die Technik: Alle Augen waren zu Beginn des Trainings auf Mercedes gerichtet. Der Weltmeister hatte ein letztes großes Update für die Formel-1-Saison 2021 angekündigt. Auf Höhe der Seitenkastenöffnungen legten die Aerodynamiker am Unterboden ordentlich nach. Die Kante wurde komplett neu gestaltet, dazu gibt es acht vertikale Finnen, die zuvor noch nicht da waren.

Ungewöhnlich früh in der Saison darf sich Sebastian Vettel über einen neuen Motor freuen. Aston Martin baute beim Heppenheimer Verbrennungsmotor, Turbolader und MGU-H Nummer drei ein. Es ist der letzte planmäßige Motor für Vettel in der Saison 2021. Alpine spendierte Esteban Ocon mit dem Chassiswechsel vor dem Wochenende ebenfalls eine neue Antriebseinheit.

Die Zwischenfälle: Die Piloten hielten sich bei der ersten und einzigen Trainingssitzung vor dem Qualifying zurück. Carlos Sainz sorgte für den einzigen nennenswerten Zwischenfall. Der Ferrari-Pilot drehte sich am Ausgang von Kurve drei, das Drehmoment des Ferrari-V6 überstieg offenbar das Grip-Niveau der Pirelli-Hinterreifen. Der Spanier konnte ohne Probleme weitermachen.

Zu Beginn der Sitzung klagte Max Verstappen über mangelnde Leistung aus den letzten beiden Kurven heraus. Offenbar hatte die Honda-Power-Unit bis dahin schon die komplette elektrische Leistung abgerufen. "Engine 9, Position 9", lautete die Lösung seines Renningenieurs.