Mit dem Österreich-GP ist der erste Triple-Header der Formel-1-Saison 2021 Geschichte. Drei weitere sollen im Herbst folgen. Ganz zum Leidwesen der Teams, denn drei Rennen an drei Wochenenden in Folge bedeuten im Formel-1-Geschäft nicht selten, dass der gesamte Tross bis zu einem Monat lang nur auf Achse ist.
Steiner: Mechaniker wollen nach Hause
Für die Teams und deren Mitarbeiter sind die Dreierpacks an Rennen deshalb eine enorme Belastung. Als 2018 zum ersten Mal mit einem Tripleheader im Rennkalender experimentiert wurde, stieß das auf nicht besonders viel Gegenliebe. Doch die Corona-Situation machte es 2020 und 2021 erforderlich, erneut darauf zurückzugreifen.
Unbedingt beliebter sind sie dennoch nicht geworden. Günther Steiner machte nach dem zweiten Rennen auf dem Red Bull Ring auf die Probleme mit den Tripleheadern aufmerksam. "Die Mechaniker freuten sich nicht wirklich auf diesen Tripleheader. Stattdessen freuen sie sich darauf, nach diesem Rennen endlich wieder nach Hause zu kommen", sagte der Haas-Teamchef.
Monster-Kalender im Herbst
Das Paket aus Rennen in Frankreich und den beiden GPs in Österreich war erst der Anfang. "Nach der Sommerpause kommen noch drei, das wird hart werden. Wir müssen einfach bei der Sache bleiben und bis zum Ende der Saison durchhalten", sagte der Südtiroler über die im Herbst angesetzten Grands Prix.
In den Monaten September und Oktober ist der Kalender besonders eng bestückt. Am 29. August geht der Belgien-GP über die Bühne, unmittelbar gefolgt von den Niederlanden und dem Italien-Rennen. Nach nur einer Woche Pause folgt der nächste Triple-Header bestehend aus Russland, der Türkei und dem Japan-GP.
Sollten diese Rennen wie geplant ausgetragen werden - hinter dem Japan-GP steht nach der MotoGP-Absage ein großes Fragezeichen - bereitet vor allem dieses Grand-Prix-Trio dem Haas-Teamboss Kopfzerbrechen. "Wir fahren in verschiedenen Zeitzonen, das führt zu Jetlag", so Steiner.
Steiner: Verbringen unseren freien Tag im Flugzeug
Außerdem bieten solche Kalender-Szenarien den Team-Mitgliedern praktisch keine Verschnaufpause. "Hier [in Österreich] konnte ich beispielsweise meinen Leuten am Montag einen freien Tag geben, den sie mit Freizeitaktivitäten verbringen konnten. Aber wenn wir von einem Land zum anderen fliegen müssen, dann verbringen sie ihren freien Tag in einem Flugzeug."
Steiner erklärte die Lage seiner Mitarbeiter folgendermaßen: "Einige Personen kommen für einen ganzen Monat nicht nach Hause und sie absolvieren in der Zeit auch noch drei Rennen, was zusätzlich sehr viel Stress bedeutet."
Formel-1-Kalender 2021: Letzter Tripleheader in Amerika
Der letzte Tripleheader der Saison folgt mit nur einer freien Woche Abstand auf den Japan-Grand-Prix. Dann absolviert die Formel 1 laut dem derzeitigen Kalender-Stand mit den USA, Mexiko und Sao Paulo drei Rennen auf dem amerikanischen Kontinent.
Formel 1 Rennkalender 2021 nach der Sommerpause
Datum | Grand Prix | Strecke |
---|---|---|
29. August | Belgien | Spa |
05. September | Niederlande | Zandvoort |
12. September | Italien | Monza |
26. September | Russland | Sotschi |
03. Oktober | Türkei | Istanbul |
10. Oktober | Japan | Suzuka |
24. Oktober | USA | Austin |
31. Oktober | Mexiko | Mexiko Stadt |
07. November | Brasilien | Sao Paulo |
21. November | TBA | TBA |
05. Dezember | Saudi Arabien | Dschidda |
12. Dezember | VAE | Abu Dhabi |
Obwohl Steiner die Probleme im Zusammenhang mit den Tripleheadern sieht, erkennt der Wahl-Amerikaner die Notwendigkeit dieser Rennen für die Königsklasse im Jahr 2021. "Im Moment hängen die Kalender-Veränderungen immer noch mit Corona zusammen, deshalb hat es in diesem Jahr schon seine Gründe."
Lieber regelmäßig Double-Header als vier Tripleheader
Für die Zukunft wünscht die Steiner allerdings, dass die FIA zu ihrer Linie aus 2019 zurückkehrt und keine drei Rennen am Stück mehr ansetzt. "Wir sollten versuchen, dass wir keine Tripleheader mehr haben, dafür vielleicht etwas mehr Doubleheader. Denn es ist immer noch besser regelmäßig Doubleheader zu haben anstatt vier Tripleheader in einer Saison."
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