Formel 1 in Monaco steht für vieles. Was garantiert nicht dazu gehört sind Seite-an-Seite-Duelle. Doch genau das versuchten Sebastian Vettel und Pierre Gasly am Boxenausgang bis zu Kurve 3. Pierre Gasly gab schließlich nach und überließ Sebastian Vettel die fünfte Position weil er keinen Unfall riskieren wollte.

Gasly fällt auf Hamilton-Stopp rein

Doch wie kam es überhaupt dazu, dass sich die Wege einmaligen Grand-Prix-Siegers und des vierfachen Weltmeisters in den engen Straßen von Monaco kreuzten. Einen wesentlichen Anteil daran trägt ein anderer Weltmeister. Nämlich niemand geringeres als Lewis Hamilton.

Die Mercedes-Box holte den WM-Leader in Runde 29 an die Box, um einen Undercut zu versuchen. Doch dieser ging nicht auf. Denn nur einen Umlauf später reagierten Norris und Gasly. Das öffnete wiederum die Tür für Sebastian Vettel, der nun unversehens eine leere Strecke vorfand während der AlphaTauri-Pilot Probleme damit hatte seine Reifen auf harten Reifen auf Temperatur zu bringen.

Showdown in Kurve 3

Als Vettel zwei Runden später seinen Stopp absolviert hatte, kam es zum Showdown. Vettel verließ den Boxenausgang praktisch neben Gasly. "Mir fehlten fünf Zehntel" schätzte der Franzose. Schuld daran seien nicht nur die kalten Pneus auf seinem Boliden sondern erneut der Mercedes hinter ihm. "Auf der Outlap hatte ich Lewis direkt hinter mir und ich musste verteidigen", so Gasly.

Doch noch steckte der AlphaTauri-Pilot nicht zurück. Denn Vettel ließ ihm etwas Platz. "Wenn der Wagen zwei Meter breit ist, dann gab er mir zwei Meter und zwei Zentimeter, damit ich es den Berg hinaufschaffte. Dort geriet ich dann in die Marbles und musste in Kurve 3 früher auf die Bremse", illustrierte der AlphaTauri-Pilot.

Gasly meinte anschließend, dass er keine andere Wahl gehabt hätte als nachzugeben. "Entweder ich hätte uns beide in den Hafen befördert oder er wird Fünfter und ich lande auf P6. Und ich hole lieber acht Punkte als gar keine Punkte".

Gasly im Weltmeister-Sandwich

Für Gasly und AlphaTauri war Platz 6 das beste Resultat einer bisher enttäuschenden Saison, in die das Schwesterteam von Red Bull mit großen Erwartungen gestartet war. "Ich muss schon sagen: Im Sandwich zwischen einem vierfachen Weltmeister und einem siebenfachen Weltmeister zu landen, da gibt es schon schlechtere Tage", freute sich der ehemalige Red-Bull-Fahrer.

Weit entfernt von einem Weltmeister-Sandwich war hingegen einmal mehr Yuki Tsunoda. Der Formel-1-Rookie konnte schon das ganze Wochenende nicht mit der Pace seines Teamkollegen mithalten. Der Japaner landete auf der 16. Position. Für ihn setzte es sogar die Höchststrafe: Nämlich eine Überrundung durch den eigenen Teamkollegen.