Aston Martin und Sebastian Vettel machen bekanntermaßen eine schwere Phase durch. In Barcelona konnte der britische Rennstall ein weiteres Mal keine Punkte einfahren. Der Kampf um den heiß ersehnten WM-Platz drei ist damit bereits nach wenigen Rennen in extrem weite Ferne gerückt.

Auch mit Blick auf den bevorstehenden Grand Prix in Monaco stehen die Zeichen auf Schadensbegrenzung. Laut Sebastian Vettel habe der aktuelle Misserfolg aber nichts an den langfristigen Zielen des Teams geändert, diese lauten weiterhin: Erfolge feiern.

Monaco: Kein Raum für Fehler

Nachdem der Monaco GP 2020 aufgrund der Corona-Situation aus dem WM-Kalender gestrichen wurde, werden die Formel-1-Motoren in Monte Carlo am Donnerstag endlich wieder angelassen. Da der Stadtkurs zu den anspruchsvollsten Streckenlayouts der Formel 1 zählt, rücken fahrerischen Fähigkeiten hier ein wenig mehr in den Fokus.

Eine Tatsache, die auch Lance Stroll nicht entgangen ist. Große Zeitensprünge erwartet der Kanadier allerdings nicht. "Wenn du viel Risiko nimmst, dann kann sich das auch auszahlen. Du kannst dadurch Zeit finden. Es ist für die Fahrer also ein großartiger Test. Wenn das Auto aber nicht passt, ist es trotzdem schwer, einen Unterschied zu machen", hält Stroll fest.

Teamkollege Sebastian Vettel sieht in den Straßen des Fürstentums ebenfalls eine Challenge, bei der es keinen Raum für Fehler gibt. "Hier gibt es natürliche Streckenbegrenzungen", erklärte Vettel am Mittwoch mit einem kleinen Augenzwinkern in Richtung Max Verstappen, der in der Pressekonferenz neben ihm saß und in dieser Saison schon häufiger mit den Track Limits zu kämpfen hatte.

Der Heppenheimer weiß allerdings, dass er aktuell ganz andere Probleme hat. Vettel fehlte bisher vor allem das Vertrauen in seinen neuen Dienstwagen - Vertrauen, das in den engen Straßenschluchten von Monte Carlo eine entscheidende Rolle spielen wird. Vettel hofft jedoch, in Monaco Fortschritte machen zu können: "Ich denke, in Sachen Vertrauen wäre das ein guter Zeitpunkt, einen neuen Höhepunkt zu erreichen. Ich hoffe, dass es dieses Wochenende gut laufen wird."

Sebastian Vettel: Ziel hat sich nicht geändert

Was Aston Martin für das Rennwochenende positiv stimmt, ist, dass der Rennstall zuletzt ein wenig Boden gutmachen konnte. "In Barcelona hatte ich am Samstag und Sonntag den Eindruck, alles herausgeholt zu haben. Wir waren in Spanien bis wenige Runden vor Schluss sehr nah dran, einen Punkt zu holen", blickt Stroll zurück.

Der Kanadier musste sich schließlich aber Pierre Gasly im AlphaTauri geschlagen geben und blieb somit ohne Ausbeute. "Das hat gezeigt, wo wir als Team stehen", führt Stroll aus. Die Punkte in den ersten Grands Prix seien demnach den besonderen Umständen zu verdanken gewesen.

In Monaco sei es laut Stroll der Plan, durch das Setup so viel Performance wie möglich aus dem Auto herauszuholen. Über die Saison hinweg könne der einzige Fokus des Teams aber nur darauf liegen, weitere Updates zu bringen.

Sebastian Vettel schließt sich den Aussagen seines Teamkollegen an: "Es ist kein Geheimnis, dass wir nicht dort sind, wo wir sein wollten. Wir nehmen diese Challenge aber an", zeigt sich der viermalige Weltmeister ehrgeizig. "Wir versuchen, kleine Schritte in die richtige Richtung zu machen und dann können wir an den großen Zielen arbeiten."

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Apropos Ziele, Vettel lässt trotz der schwierigen Situation bei Aston Martin viel Zuversicht durchblicken: "Letzten Endes verfolgt jedes Teams das Bestreben, um Siege und Weltmeisterschaften zu kämpfen. In unserer derzeitigen Position ist das ein entferntes Ziel, es bleibt aber unser Ziel."

Vettel und Co. bekommen Verstärkung

Auf dem Weg dorthin darf sich Aston Martin außerdem auf ein neues Teammitglied freuen. Jessica Hawkins stößt als Teambotschafterin zum britischen Rennstall. Die W-Series-Piloten war zuletzt auch Stuntfahrerin für den neuen James-Bond-Film 'Keine Zeit zu sterben'.

Vettel freut sich bereits auf die Zusammenarbeit mit der britischen Rennfahrerin: "Sie ist eine gute Ergänzung. Vielleicht bringt sie dem Team etwas, das wir bisher übersehen haben. Ich denke, es ist immer gut eine Meinung über die Dinge, die wir machen, von jemand anderen zu haben. Ich freue mich schon darauf, sie zu treffen und zu hören, was sie von unserer Arbeit hält."