Mick Schumacher hat beim Großen Preis von Spanien 2021 sein zweites fehlerfreies Formel-1-Rennen absolviert. Anders als zuletzt in Portimao reichte es für den 22-Jährigen in Barcelona dennoch nicht für mehr, als mit P18 nur einmal mehr seinen Haas-Teamkollegen Nikita Mazepin (P19, + 50 Sek. auf Schumacher) deutlich abzuschütteln. Gegen Williams-Pilot Nicholas Latifi war diesmal nichts auszurichten. Ein- erwartet - schwierig fahrbarer Haas erschwerte Schumacher das Leben genauso wie viele Überrundungen.

„Wir wussten schon, dass wir hier etwas weiter weg sind“, sagt Schumacher nach dem Rennen zu Motorsport-Magazin.com. „Wir wussten, dass er schwierig wird, mit dem C3 den Hinterreifen am Leben zu halten und das war dann auch der Fall“, schildert Schumacher die Probleme auf der weichen Mischung gleich zu Rennbeginn. „Mit dem C2 war es dann besser als erwartet, aber mit den blauen Flaggen war es dann einfach zu schwierig, diese Lücke zu Latifi zuzufahren.“

Formel 1 Barcelona: Schumacher wieder hinter Williams

Der Kanadier sah die Zielflagge am ende gut 20 Sekunden vor Schumacher, aber eine Runde früher. Haas wurde in Barcelona zweimal überrundet, Williams nur einmal. Das zeigt bereits: Anders als zuletzt in Portugal lag Grove für das US-Team außer Reichweite. „Wir wussten, dass er schnell sein würde“, sagt Schumacher.

Doch war Williams auch cleverer? In der frühen Safety-Car-Phase wegen des Ausfalls von Yuki Tsunoda entledigten sich Latifi und George Russell bereits der weichen Reifen, konnten ab diesem Zeitpunkt nur noch Medium fahren. Schumacher ist nicht sicher, ob das wirklich besser gewesen wäre. „Das müssen wir noch analysieren. Aber generell wollten wir uns heute einfach an unseren Plan halten. Und der war, dass wir C3-C2-C2 fahren. Ich denke, dass wir auch richtig lagen, uns daran zu halten.“

Schumacher: Fragile Haas-Hinterachse knifflig

Tatsächlich zeigte sich etwa Russell auch gar nicht begeistert von der Williams-Taktik. Lange Zeit lag der Brite so zwar nahezu auf Punktekurs, gegen Rennende wurde er allerdings durchgereicht. „Wir sind effektiv eine Einstopp-Strategie gefahren“, klagte Russell.

Für Schumacher war weniger die Strategie das Problem, sondern - neben vielen Überrundungen - die Fahrbarkeit seines Boliden. „Langweilig ist mir nicht geworden“, winkt Schumacher bei Motorsport-Magazin.com trotz eines abseits der blauen Flaggen recht einsamen Rennens ab. „Ich habe versucht, meine Rundenzeiten konstant schnell zu halten, was nicht immer einfach ist, speziell, weil unsere Hinterachse so fragil ist“, schildert der Haas-Pilot.

Schumacher 50 Sekunden schneller als Mazepin

Über diese Eigenschaft des VF-21 klagt Teamkollege Nikita Mazepin bereits die gesamte Saison. Schumacher hatte es besser im Griff, auch in Barcelona wieder, wie 50 Sekunden Vorsprung belegen. Dennoch hatte der Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher diesmal ebenfalls mehr zu kämpfen. „Wenn man dann nur einen kleinen Rutscher hat, weiß man schon, dass es die nächsten zwei Runden schwierig wird. Deshalb war es heute auch mental sehr spannend und interessant für mich“, sagt Schumacher.

Deshalb könne er im Großen und Ganzen erneut zufrieden sein. „Wir haben wieder viel gelernt, sind durchs Rennen gekommen und haben die Zielflagge gesehen“, sagt Schumacher. In zwei Wochen dürften die Lehren noch größer werden. Dann startet Schumacher zum ersten Mal seit 2019 in der Formel 2 - und erstmals mit der Formel 1 - in den Straßen von Monte Carlo.