Sebastian Vettel beendete das Formel-1-Rennen in Barcelona nach einem zähen Sonntag als 13. Der viermalige Weltmeister steht damit weiterhin ohne WM-Punkt da. Der Grand Prix von Spanien erwies sich für Vettel als ernüchternder Reality Check. Aston Martin war trotz der zunächst vielversprechenden Updates nicht Top-10-fähig. Die Zielsetzung für 2021 hat das Team schon jetzt verpasst.

"Im Moment ist es schwer, ein Ziel abzustecken. Aber natürlich ist Platz drei glaube ich nicht drin", sagt Vettel im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com, dass er und Aston Martin das vor der Saison ausgegebene Ziel nach nur vier Rennen abgeschrieben haben. Für das ehemalige Racing-Point-Team war Barcelona die zweite Nullnummer in Folge, denn auch Teamkollege Lance Stroll ging als Elfter leer aus.

Der Kanadier war zumindest streckenweise auf Punktekurs, doch für Vettel waren die 66 Runden auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya von Beginn an ein aussichtsloses Unterfangen. In der Startrunde machte er eine Position gut, steckte dann jedoch als Zwölfter im Verkehr fest. "Anfangs hätte ich mir gewünscht, ein bisschen mehr Boden gutzumachen, aber ich konnte nirgends hin. Man muss auch zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein", so Vettel.

Vettel kritisiert Strategie: Da war mehr drin

In der 21. Runde kam er als einer der ersten Fahrer zum Reifenwechsel. Die Hoffnung auf einen strategischen Coup zerschlug sich angesichts eines langsamen Boxenstopps mit einer Standzeit von vier Sekunden. "Es hat mit Sicherheit nicht geholfen", so Vettel, der auch im weiteren Rennverlauf nicht mit der Arbeit seiner Mannschaft zufrieden war.

Der zweite Boxenstopp in der 40. Runde verlief ebenfalls nicht planmäßig: "Ich glaube, beim zweiten waren wir ein bisschen früh dran", so Vettel, der dabei auf die 17. Position hinter Kimi Räikkönen zurückfiel. "Ich weiß nicht ob wir damit gerechnet haben, den Platz vor dem Sauber zu halten. Das hat uns viel Zeit gekostet, weil ich mir hinter Kimi die Reifen zerfahren habe, weil ich unbedingt vorbei wollte. Das hat uns dann getroffen", erklärt Vettel.

Gerade auf einer Rennstrecke wie Barcelona, wo das Überholen besonders schwierig ist, hätte er sich mehr Chancen durch die Taktik erhofft. "Phasenweise war das Auto in Ordnung, aber was die Strategie angeht hätten wir im Verkehr noch mehr rausholen können", sagt er. Doch auch mit einem glücklicheren Händchen am Kommandostand, wäre mit dem AMR21 keine furiose Aufholjagd möglich gewesen.

Aston Martin leidet unter Regeländerung: Hart getroffen

Wie vor einer Woche in Portugal war die Rennpace nicht konkurrenzfähig, um sich im Verfolgerfeld in den Kampf um die WM-Punkte einzuschalten. "Ich glaube, das wussten wir schon vorher. Samstags können wir vielleicht ein bisschen mehr rausholen, aber Sonntag tun wir uns noch ein bisschen schwer. Ich denke, wo wir ins Ziel gefahren sind, spiegelt auch wieder, was im Moment drin ist", so Vettel.

Die durch das für 2021 geänderte technische Reglement entstandenen Defizite kann Aston Martin im engen Mittelfeld der Formel 1 nicht kompensieren. "Ich denke, die Regeländerungen haben uns sehr hart getroffen. Mercedes auch, aber die waren letztes Jahr so weit voraus, dass es jetzt eng ist, aber nicht so viele Leute interessiert", sagt er.