AlphaTauri erlebte im Formel-1-Qualifying in Spanien mit den Startplätzen 12 und 16 für Pierre Gasly und Yuki Tsunoda eine Enttäuschung. Der Japaner machte seinem Ärger nach dem Q1-Aus mit einer wilden Mutmaßung Luft. Er stellte die Qualität seines Autos in Frage. F1-Weltmeister Jenson Button tadelte den Rookie für sein Verhalten.

"Ich verstehe dieses verdammte Auto einfach nicht", fluchte Tsunoda im Funk, nachdem ihm sein Renningenieur das Aus im ersten Durchgang des Qualifyings mitgeteilt hatte. Für den Einzug ins Q2 fehlten sieben Tausendstelsekunden. Gasly war vier Zehntelsekunden schneller und löste damit mühelos sein Ticket für die nächste Runde.

Nachdem Tsunoda im FP3 nur anderthalb Zehntelsekunden hinter dem Teamkollegen gelegen hatte, rechnete er sich für das Zeittraining deutlich mehr aus. Dort haderte er plötzlich mit der Balance des AT02 und stellte am Mikrofon von Sky UK eine wilde Theorie in den Raum: "Ich frage mich ein bisschen, ob es das gleiche Auto ist. Natürlich ist es das gleiche Auto, aber es verhält sich einfach ganz anders."

Tsunoda rätselt über Qualifying-Schwäche

Der von Red Bull als großes Talent angepriesene Youngster hatte in den Qualifyings von Anfang an seine Schwierigkeiten, die im Training gezeigte Pace abzurufen. In Imola führte ein Unfall zum Aus im Q1. Tsunoda gab sich daraufhin geläutert, wollte es in Zukunft ruhiger angehen lassen. Dass er in Barcelona in alte Muster zurückgefallen sein könnte, verneint er.

"Nein, ich habe auf der Outlap nicht zu hart gepusht. Es war alles ganz normal und die Reifentemperatur hat gepasst", beteuert er. "Es ist frustrierend, denn das Auto hat definitiv die Performance und ich denke, ich hätte ohne Probleme ins Q2 kommen müssen. Ich habe nur einfach keinen Grip gefunden."

Tsunoda entschuldigt sich bei Team

Der 20-Jährige steht angesichts der Differenzen gegenüber Gasly vor einem Rätsel. "Das Feedback ist immer ein anderes als bei meinem Teamkollegen. Es ist immer das Gegenteil", sagt er. "Vielleicht ist es mein Fahrstil, aber ich weiß nicht was passiert ist, dass ich auf einmal solche Probleme habe."

Am Abend ruderte Tsunoda auf Twitter zurück und entschuldigte sich für seine Kritik am Team. "Ich möchte mich für meine Kommentare heute entschuldigen. Ich wollte das Team, welches das gesamte Wochenende über einen tollen Job gemacht hat, nicht kritisieren. Ich war nur von meiner eigenen Leistung enttäuscht."

Button tadelt Tsunoda: Schlecht für die Karriere

Von Jenson Button hatte es zuvor einen Rüffel gegeben. Der Weltmeister von 2009 forderte bei Sky UK ein Umdenken. "Ich denke, er sollte seinen Zorn etwas besser im Griff haben. Teams mögen es nicht, wenn du so redest. Er muss sich mehr zusammenreißen, wenn er in diesem Sport bleiben will", so Button.

Vor allem im Umgang mit dem AlphaTauri-Teamchef empfahl er ihm eine professionellere Herangehensweise: "Besonders bei Franz [Tost] kannst du nicht so über das Auto oder das Team reden. Er muss sich anschauen was sein Teamkollege anders macht und es dann mit dem Team besprechen, und nicht in der Öffentlichkeit."