Die Formel 1 wird immer komplizierter - und damit auch die Überwachung der Regeln. Nach Qualifying und Rennen werden ohnehin alle Boliden im Parc-ferme auf ihre Regel-Konformität überprüft, doch bei den Kontrollen handelt es sich eher um Routine-Untersuchungen.

Der Grund: Um alle 20 Boliden auf Herz und Nieren zu überprüfen, fehlen Zeit und Ressourcen. Deshalb beschränkt sich der FIA Technik-Delegierte Jo Bauer mit seinem Scrutineering-Team auf die wesentlichen Parameter: Gewicht, Fahrzeugdimensionen, Benzin, Öl, Motorumdrehungen, MGU-K-Leistung und Co. werden regelmäßig überprüft.

Würde die FIA jedes Auto auf jede einzelne Regel überprüfen, würde der Prozess Tage oder Wochen in Anspruch nehmen. Trotzdem zieht der Regelhüter die Daumenschrauben zur Formel-1-Saison 2021 an: Ab dem Bahrain GP wird nach jedem Rennen zufällig ein Auto ausgewählt, das vom Technik-Team genauer inspiziert wird.

Damit trotzdem ein offizielles Rennergebnis steht, wird Jo Bauer seinen Parc-ferme-Bericht wie gehabt verfassen. Anschließend unterzeichnen die Stewards das Rennresultat - mit dem Zusatz: ohne Gewähr, abhängig von laufenden technischen Untersuchungen.

Rennstewards können Ergebnis nachträglich ändern

Sollte die FIA bei der genaueren Kontrolle auf Unregelmäßigkeiten stoßen, kann auch das zweite Autos des fraglichen Teams zum Vergleich herangezogen werden. Wenn Jo Bauer weiterhin Bedenken anmeldet, kann er die fraglichen Teile versiegeln und beschlagnahmen.

Die Stewards des betreffenden Rennens müssen anschließend zusammenkommen, um über die Regel-Konformität zu urteilen. Alternativ können die Stewards den Fall auch an ihre Kollegen des nächsten Grand Prix übergeben oder ein spezielles Panel dafür einberufen.