Aus Renault wird in der Formel 1 für 2021 Alpine, und auch das Nachwuchs-Programm der Franzosen wird damit umbenannt. Aus der Renault Sport Academy wird die Alpine Academy, die allerdings bis auf einen neuen blauen Anstrich keine großen Änderungen erfahren wird.

Fünf Fahrer wird die Marke 2021 unterstützen. Drei - Guanyu Zhou, Christian Lundgaard und Oscar Piastri - werden in der Formel 2 antreten, und ein klares Ziel wird von den Förderern ausgegeben: Der Titel soll her. Dann haben die Fahrer durchaus auch eine realistische Chance, ins F1-Team aufzusteigen. Die Verträge von Fernando Alonso und Esteban Ocon laufen schließlich bald aus.

Alpine will Titel-Challenge von F2-Veteranen sehen

In der Formel 2 standen mit Guanyu Zhou und Christian Lundgaard im Vorjahr schon zwei der Fahrer am Start, die allerdings bis auf vereinzelte Ergebnisse nur vereinzelte Ausrufezeichen hatten setzen können. Academy-Chef Mia Sharizman hatte zu Saisonende schließlich klare Worte gefunden: "Wir sind mit etwas enttäuscht mit dem sechsten und siebten Platz in der Meisterschaft, trotz ein paar starker Leistungen, Podien und Siegen."

Guanyu Zhou bekommt eine dritte Chance in der Formel 2, Foto: LAT Images
Guanyu Zhou bekommt eine dritte Chance in der Formel 2, Foto: LAT Images

Für Zhou wird 2021 die dritte F2-Saison sein, für Lundgaard die zweite. Sharizman stellt klar: "Für Zhou und Christian geht es darum, um den Titel zu kämpfen, und das wissen sie selbst. Besonders wenn du [in der Formel 2] weitermachst, musst du das so sehen. Das ist auch etwas, das wir beobachten, wenn es um den Aufstieg in die Formel 1 geht."

Zhou feierte 2021 seinen ersten Sieg, allerdings nur in einem Abbruch-Rennen in Sotschi. Zhou, der weiter für UNI-Virtuosi antreten wird, unterstreicht aber auch: "Wir hatten viele technische Probleme und sind auf P6 gelandet, das war nach all den Problemen nicht zu schlecht. Ich glaube, wir sind in einer guten Position für den Titelkampf."

Lundgaard hingegen hatte im Vorjahr in seiner F2-Rookie-Saison trotz zwei Siegen vor allem mit Konstanz-Problemen zu kämpfen. Der 19-jährige Däne hatte davor trotzdem nie mehr als ein Jahr in einer Formel-Meisterschaft verbracht. 2021 wird er mit ART seine zweite F2-Saison bestreiten. "Wir hatten gute Rennwochenenden, aber auch grauenvolle", so Lundgaard. "Das müssen wir nur optimieren, und an unseren schlechtesten Wocheneden auch Punkte holen."

Alpine nimmt Druck von F3-Meister Piastri

Der dritte Fahrer im Formel-2-Feld wird der Australier Oscar Piastri sein, der erst 2020 zur Academy stieß, aber prompt in seiner ersten Formel-3-Saison mit dem Titel beeindruckte. Als Belohnung beförderte ihn Alpine in die Formel 2, beim Prema-Team füllt er jetzt jenen Sitz auf, den im Vorjahr noch Mick Schumacher innehatte. Dort wird er Teamkollege von Ferrari-Junior Robert Shwartzman sein, der in sein zweites Jahr geht.

Piastri führte 2020 die Formel 3 an, Foto: LAT Images
Piastri führte 2020 die Formel 3 an, Foto: LAT Images

"Wir haben nicht erwartet, dass er so schnell so gut abliefert", meint Sharizman. Titel-Forderungen werden an ihn aber nicht gestellt, schließlich ist er ein Rookie. Piastri selbst will es ebenso locker angehen: "Unser ursprünglicher Plan waren zwei Jahre in der Formel 3. Aber ich weiß, dass Charles [Leclerc] und George [Russell] direkt von F3 in F2 und dann in die Formel 1 gekommen sind. Ich denke, wenn ich den F2-Titel holen könnte, könnte ich in ihre Fußstapfen treten. Aber zuerst einmal fokussiere ich mich nur auf die Formel 2."

Alpine bringt Renault-Eurocup-Rivalen in die Formel 3

Zu den drei F2-Piloten kommen nur noch zwei F2-Fahrer. Der 18-jährige Brasilianer Caio Collet und der 16-jährige Franzose Victor Martins werden bei MP Motorsport als Teamkollegen antreten. Beide fuhren im Vorjahr im Formel Renault Eurocup. Martins holte den Titel, Collet wurde Zweiter. Für Martins ist 2021 ein Comeback bei Alpine, nachdem er Ende 2019 das Programm verlassen hatte.

Für alle Fahrer lebt die F1-Chance auf jeden Fall. Fernando Alonso, der 2021 sein Comeback feiern wird, dürfte kaum mehr ewig in der Formel 1 unterwegs sein. Sein Vertrag läuft 2022 aus. Und Esteban Ocon hat nur bis 2021 unterschrieben.